Wenn nichts zu sagen ist – Klappe halten

Pssst... Meinung ≠ FaktPssst… Meinung ≠ Fakt

Wenn man beruflich in den sozialen Medien unterwegs ist, liegt es in der Natur der Sache, dass man dort recht viel mitliest.

Manchmal aus purer Neugier, oft aber auch, weil ein Thema in irgendeiner Form für den Job relevant ist.

Vor allem die Kommentare sind es

Irgendwie habe ich gerade (mal wieder) den Punkt erreicht, an dem ich einfach meine Gedanken im Blog niederschreiben muss :roll:

Es gibt Tage, da stolpert man von Kommentar zu Kommentar und fragt sich:

Muss wirklich jeder Gedanke raus in die Welt?

Nur weil jemand glaubt, dass etwas so ist, macht es das noch lange nicht wahr.

Und schon gar nicht, weil es irgendwo im Internet steht!

Eine Meinung ist eben nur das: eine Meinung.

Fakten erfordern Beweise, und die fehlen oft in den wilden Diskussionen, die online abgehen. Richtig übel ist es aber, wenn kleinere Accounts großen nach dem Mund reden, ich möchte jetzt das Wort „anbiedern“ vermeiden, aber … :mrgreen:

Manchmal ist es einfach besser, nichts zu sagen, als mit Halbwissen oder Behauptungen für noch mehr Verwirrung zu sorgen. Pause machen, nachdenken, und dann vielleicht doch mal die Klappe halten ;-)

Wir wissen es alle:

„Wenn man nichts zu sagen hat – einfach mal die Fresse halten!“

(Dieter Nuhr)

 

 

   

Übersicht im Blog verloren? Hier bist Du!
Home Kommentar
Bisschen Desasterkreis & Social Media?

Der Desasterkreis bei Facebook Der Desasterkreis bei Instagram Der Desasterkreis bei Pinterest Der Desasterkreis bei XDer Desasterkreis bei Bluesky

 

 

 

Strickmuster Radiomoderation 2021 (Erst recht vor einer gewissen Wahl)

Doppelt Blöd ;-)Echt jetzt?

Vielleicht war das schon immer so, vielleicht gehört es aber auch zu einer neuen Form der „Verbesserung“ unserer Einstellung zur Realität.

Noch mal vielleicht, habe ich das früher auch nur nicht so wahrgenommen, aber in einer Zeit, in der das Geschlecht von Ampelmännchen die gleiche Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll, wie die Tatsache, dass es unnötigerweise (z. B.) Kinder gibt, die Ernährung über Tafeln erleben müssen, höre und schaue ich eben etwas kritischer auf alles, was mir als normal untergeschoben werden soll.

Jedenfalls komme ich mir echt leicht verarscht veralbert vor, wenn mir so ein Dreierteam aus Radiomoderatoren ein Laienspiel zum Frühstück anbietet.

Die Rollen sind klar verteilt:

Position eins oder der Systemtreue, mit strenger aber gütiger Argumentation, gibt den (gut abgesteckten) Rahmen des Themas vor.

Part zwei, die Opposition, simuliert dezente Gegenwehr, natürlich im genannten Rahmen, unpassende Fragen oder Fakten sind nicht erwünscht, aber der Schein des Widerspruchs ist deutlich zu erkennen.

Nummer drei ist dann der oder die Weise, beschwichtigend mit dem Schild der Moral überm Kopf, wohlgeformte Stammtischlogik relativierend.

Es wird gestritten und argumentiert, dann erschallt ein Musiktitel. Anschließend wird die große Einsicht angekündigt und erneut kommen rhythmische Töne für ca. 3 Minuten aus den Lautsprechern.

Die Opposition zeigt nun Einsicht, der Moralteil klatscht Beifall und der systemtreue Wortführer tätschelt ob der erlangten Einsicht der Opposition den Kopf. Alle sind geläutert und zur Buße bereit. Final kommt noch das passende Interview, gerne mit dem Hinweis auf das neue Buch, Lied oder Filmwerk des Interviewpartners.

Im Anschluss schnell ein kuscheliger Seitenhieb auf anders Denkende, etwas Musik und schon ist Zeit für die Werbung.

Nebenbei, selbst die Musiktitel sind passend ausgewählt. Billig und durchschaubar, Baby, billig und durchschaubar!

Ich mein‘, es kann ja jeder denken, glauben und wählen, was er oder sie will, aber sind wir wirklich in unserer Zeit, in der man in Sekunden an so ziemlich jede gewünschte Information kommt, schon so weit, dass Menschen so eine billige Manipulation wünschen, gar brauchen?

Ich mag das nicht glauben. Wenn man allerdings davon ausgeht, dass an den entscheidenden Stellen der Verantwortlichen tatsächlich angenommen wird, eigenständiges Denken sei nicht mehr möglich beim „Volk“, dann wundert mich manch Anderes in unserer Zeit auch nicht (mehr) wirklich. Schon gar nicht, wenn es wirklich so sein sollte, dass Fremddenken lassen der neue Standard ist.

Differenzieren

Wieder erscheint es mir so, als ob viele vergessen haben, dass es bei all dem nicht um Fans einer Musikgruppe oder eines Sportvereines geht, denen man zujubelt oder gar sich zum Vorbild nimmt, sondern um Alltagsthemen, die unser aller Leben bestimmen.

Aber wie es eben so ist mit der Masse, die das Gleiche denkt oder denken soll…

Millionen Fliegen können nicht irren, folglich muss Scheiße schmecken!

Sorry, aber versucht es doch mal wieder mit ganz normaler Aufrichtigkeit und Neutralität. Vor allem, weil jeder für diese Art der Moderation (mit)bezahlen muss, ob man nun will oder nicht.

Ihr wisst schon, mein Senf eben .. ;-)

 

 

Witze, Erklärbären und Analytiker

Lass mal drüber redenLachen reicht völlig!

Jeder hat wohl schon in einer Gruppe von Leuten einen Witz erzählt bekommen oder eben auch selbst von sich gegeben.

Wenn die Anzahl der Zuhörer begrenzt ist und man sie darüber hinaus auch noch persönlich kennt, ist die Reaktion jedes Einzelnen ja schon fast vorhersehbar, oder? Der größte Teil der Gruppe wird einfach lachen oder eben auch nicht, beim Rest offenbaren sich analysierende Qualitäten. Wenn der Gag nicht total mies ist, wird das Lachen wohl den Rest überdecken. Was ich daran so bemerkenswert finde? Online (auf Platz 1 vermutlich Facebook) ist das genau umgekehrt!

Ein kleines Beispiel

(Den Lachfaktor beim Witz lassen wir mal außen vor, OK? ;-) )

Sohn: „Papa, was ist eine Oper?“
Vater: „Wenn Du ein Messer im Rücken hast, aber vor dem Sterben noch singen musst!“

Reaktionen

Person 1: „Wieso der Sohn? Auch Töchter können Fragen stellen!“

Person 2: „Haha, singen.“

Person 3: „Mit so einem brutalen Vorgang macht man keine Witze!“

Person 4: „Es ist doch gar nicht sicher, dass man daran stirbt!“

Person 5: (Falls der Witz von einer Frau kommt): „Deine Scherze sind genauso scharf wie Du!“

Person 6: „Ah, da steckt Messer im Rücken. Ja kann man denn dann noch singen?“

Person 7: „Oper an sich ist schon Mord!“

Person 8: „Opern sind die einzig wahre Musik!“

Person 7 und 8 sprengen in einer nun endlosen Antwort-auf-Antwort-Schlacht den ganzen Beitrag, es ufert aus. Die Kommentarfunktion wird deaktiviert und der komplette Thread gelöscht. Es entstehen die beiden Gruppen „Nur die Oper zählt“ und „Sprengt die Oper“, welche später wegen Verstößen gegen irgendwelche Richtlinien entfernt werden. In der Folge entwickeln sich musikalische Parteien. Schlager, Volksmusik, Pop, Rock, Klassik und Jazz bilden die Opposition, die Fraktion Operette spaltet sich ab und gilt fortan als liberal. Verfassungsänderungen sind nicht zu vermeiden, Bürgerkrieg schwebt in der Luft. Selbst 10 Jahre später, ist die Gewaltbereitschaft aller Beteiligten noch sehr hoch.

Geile Sache, so ein Witz, oder? :mrgreen: