Es fängt meist harmlos an
Das Smartphone, einst der stolze Begleiter für alles von Katzenfotos bis Steuerbescheid, wird langsam… zäh.
Apps brauchen plötzlich zwei Atemzüge länger. Der Akku? Hält noch zuverlässig – bis zur nächsten roten Ampel.
Okay, dafür ist er aber auch in 10 Minuten wieder aufgeladen (und nach weiteren zehn wieder leer).
Und wehe, du öffnest Navi und Messenger gleichzeitig – dann brauchst du eine Ladestation und einen Gebetsteppich.
Aber woran liegt’s?
Spoiler: Das Gerät selbst ist nicht schlechter geworden.
Die Welt drumherum ist einfach gieriger geworden.
Die gleiche App, die früher locker auf ein paar hundert Megabyte lief, kommt heute als aufgepumpter 2-Gigabyte-Koloss daher – mit animiertem Menü, Voice-KI, Augmented-Werbung und einem Startsound in Dolby Atmos.
Der Inhalt? Der gleiche wie früher. Nur jetzt mit Ressourcenhunger auf Industrieniveau.
Dazu gesellen sich Sicherheits-Updates, die sich anfühlen wie eine höfliche Einladung zur Selbstabschaffung.
So à la:
„Dieses Update schützt Sie – vor der weiteren Nutzung Ihres Geräts.“
Und ganz plötzlich laufen Dinge nicht mehr flüssig, der Speicher ist voll, und in jeder Ecke deines Alltags erscheint der Hinweis: „Bald ist’s vorbei mit deiner Vorkriegs-Kiste!“
Und die, die bei jeder Gelegenheit das Klima retten wollen, stehen trotzdem mit dem neuesten Glanzgerät vorm Café – natürlich nachhaltig verpackt in veganer Korkhülle.
Weil: das neue Modell hat ein Feature, das niemand braucht, aber alle haben müssen. Und das alte? Wird per Update gleich mal vorsorglich entschleunigt. Schleichend. Ganz „natürlich“ – „I like Marketing …“
Dabei würde es das Gerät noch locker zwei, drei Jahre schaffen.
Aber halt nicht mit dem neuen App-Design, dem ultraharten Kamera-Filter (den eh keine Sau konfiguriert) und dem Betriebssystem, das sich alle paar Monate hochzählt wie ein Kilometerzähler im Taxi.
Es geht längst nicht mehr darum, was das Ding kann.
Sondern nur noch, wie neu es wirkt.
Und so wird aus jedem Gerät irgendwann ein alter Hut. Nicht weil es nichts mehr kann – sondern weil man es ihm einredet.
Die Ironie?
Mein Sony-Tablet von 2012 funktioniert wie am ersten Tag. Der Speed ist noch okay – nur: Kaum noch Apps, die darauf installierbar sind, Betriebssystem zu alt.
Und mein Smartphone von vor fünf Jahren? Auf jeden Fall untragbar!
Ich denke, man sollte vielleicht nicht die Technik updaten, sondern die Konsumgeilheit … Aber klar – Hauptsache, wir retten das Klima. Mit 5 Watt Ladegerät. Und 3 neuen Geräten pro Jahr.
Ihr wisst schon, nur mein Senf … 
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