Ich wollte doch noch was erzählen
Irre, wie die Zeit vergeht, gell?
Eigentlich wollte ich ja noch zeitnah ein paar Worte zum Trip nach Dinslaken verlieren.
Worte zu den kleinen Missverständnissen zwischen der Bahn und dem schnellen und direkten Erreichen von Reisezielen.
Konkret dann, wenn man unter einem leichten Zeitdruck zum Beispiel am Niederrhein ein Auto abholen muss und gerne am Abend wieder daheim sein möchte. Alles in allem rund 800 Kilometer Fahrt, ich lebe ja immer noch in Fürth, der Wagen stand in Dinslaken und gestartet sind wir in Heidelberg.
Peng – schon wieder eine Woche um
Is‘ jetzt eh nix Dolles, aber ich will es wenigstens im Telegrammstil für meine persönliche Chronik hier niederschreiben.
Der Mittwoch vorher
Frau kommt nach Heidelberg, weil sie hier übernachten soll und wir morgens zeitig loswollen.
Der Haken?
In Dossenheim hat es irgendwie bei der Straßenbahn gerummst, da fährt nix. Ersatzweise andere Öffis genutzt.
Manchmal dauert’s halt länger …
Mit dem Auto bis Oberhausen Hbf, alles super.
Hier wollen wir in den RE 5 bis Dinslaken. Wie üblich gleich die Meldung vom Foto, 20 Minuten Verspätung, aber anders haben wir es gar nicht erwartet.
Manchmal dauert’s halt länger …
Ein netter Mensch am Bahnhof schnappt Gesprächsfetzen von uns auf und informiert uns dann, dass wir eh sinnlos warten, der Zug endet eine Weile lang hier, nix mehr mit weiter in Richtung Dinslaken. Von der Bahn kein Schild, keine Info irgendwo – nichts …
Manchmal dauert’s halt länger …
Also schauen, wie nun wohin, mit was und wann.
Die unfreundlichste Auskunft der Bahn ever schickt uns Richtung Museumszug.
Gut, dass ich hier immer noch den alten Heimvorteil habe, sonst hätte ich keine Ahnung, dass damit der Hinterausgang vom Bahnhof gemeint ist. Also quer durch den Bahnhof latschen und schauen, was da wo steht und uns weiterbringt.
Manchmal dauert’s halt länger …
Da parallel zum RE 5 eigentlich auch der RE 19 die gewünschte Route fährt und wir den entsprechenden Schienenersatzverkehr, sprich Bus, entdecken, steigen wir ein. Ein Fehler, der Bus fährt straight bis Wesel durch. Es war sehr lustig, aus dem Bus heraus von der Autobahn die Ausfahrt Dinslaken an uns vorbeirauschen zu sehen. Final: Wir stehen in Wesel, rund 20 Kilometer am Ziel vorbeigerauscht
Manchmal dauert’s halt länger …
Von Wesel aus dann mit dem richtigen Schienenersatz für den RE 5 nach Dinslaken. Hurra (hier Jubelgeräusch vorstellen!)
Immerhin, statt wie geplant gegen 14 Uhr, sind wir nun gegen 17 Uhr am Ziel, was aber blöderweise nur die erste Etappe darstellt, aber immerhin ab jetzt ein Auto unterm Hintern
Manchmal dauert’s halt länger …
Natürlich war ein Abstecher nach Voerde zu meinem Vater und einer Mahlzeit bei Toros Pflicht
Bei JA-Connect hätte ich auch noch gerne vorbeigeschaut, aber dafür war es dann einfach zu spät …
Gegen 21 Uhr haben wir final den Rückweg angetreten. Freunde, glaubt mir eines:
Niemals wird man auf das Auto verzichten können, wenn irgendeine Form von Effizienz beim Reisen nötig ist und es einfach einen Zeitrahmen gibt.
Jedenfalls dann nicht, wenn die Firma „Deutsche Bahn“ und der Niederrhein zusammenspielen müssen