Die 9 – 49 € Show – treten sie näher!

fred_auf_dem_geldDa platzt einem fast der Kopf!

Man kommt ja aktuell kaum an dem Thema 49-Euro-Ticket vorbei, gell?

Egal wo man liest oder hinhört, wenn es um (angeblich) wahre Dinge aus dem Alltag geht, es ist eines der Themen, die immer ganz oben auf der Liste stehen.

Natürlich ist gerade in den „renommierten“ Medien die vorauseilende Wortwahl zur Einleitung zum Berichten vom Stand der Dinge schon geregelt, nur nicht das freie Denken provozieren.

Auffällig inszeniert

Warum ich das sage?

Weil mir bei all diesen Preisdiskussionen immer als Erstes der Satz durch den Kopf geht: „Für allen Scheiß und die halbe Welt ist Geld da, nur für bezahlbaren ÖPNV nicht!“

Wie aber werden viele Berichte eingeleitet? Mit Sätzen wie: „Die Alternative zum Auto …“ oder auch „… der nachweisbare Erfolg der Verkehrs- und Energiewende …“.

Scheißdreck ist’s

Meine Töchter haben während der Ausbildung zwangsweise Monatskarten für Bus und Bahn benötigt. Dafür waren jeden verschissenen Monat rund 110 Euro fällig, nur, um damit jeweils rund 25 Minuten im Bus zu sitzen, um eben zur Arbeit zu kommen.

Also eigentlich nur rein in den Bus (wenn er nicht wieder mal einfach nicht kam), eben mitgurken und am Ziel wieder raus.

Klar, wenn man dicke verdient, dann sind das ja „nur“ 100 Euro, aber für Auszubildende oder Menschen mit wirtschaftlich eingeengter Lebenslage, da ist das unglaublich viel.

Natürlich ist das den Personen in den hohen Staatsämtern auch klar, also muss man mal ein bisschen Augenwischerei betreiben und so tun, als würde dagegen etwas unternommen werden.

Was ist also zu tun?

Man bastelt eine Show, die mit 9 € beginnt, schließlich muss ja fadenscheinig behauptet werden können, man habe es versucht.

Dann quält man sich mit zurückgehaltenen Tränen zu dem Schritt, das alles ja nun wenigstens für 49 € zu versuchen. Wohlgemerkt per Abo, es soll ja alles planbar sein, nicht?

Im nächsten Schritt kommt dann, was kommen muss, man macht ein riesen Getöse um den ganzen Kram und schlägt ordentlich drauf.

Freunde!

Abgesehen von einigen wenigen Leuten, die wirklich an all den gepredigten Nachhaltigkeitswahn glauben, brauchen die Menschen den ÖPNV vor allem für eines:

Um zur Arbeit zu kommen und lebensnotwendige Wege zu absolvieren!

Glaub Ihr im Ernst, dass die mit den dicken Geldbeuteln auch nur einen Schiss um Nachhaltigkeit geben und sich in den Bus setzen? Die Bahn darf man ja nicht mal mehr erwähnen, da fährt halt das, was kommt, wenn es denn kommt. Mit ein bisschen Glück, fährt es sogar ans Ziel.

Aber gebt ruhig weiter Leuten, die hier nichts zu suchen haben ein nettes Handgeld mit nach Hause, finanziert Radwege in Peru oder stopft Euch mit den Diäten mal hübsch weiter die Taschen voll, das mir schon klappen.

Nach vier Jahren kann da schon richtig was zusammenkommen und dann kann ja jemand anders den Mist klären genau so weitermachen … :roll:

Ich habe seinerzeit übrigens tatsächlich aus Interesse eine Weile das 9-Euro-Ticket genutzt, um wirklich das Auto mal stehenzulassen.

Nein, nicht aus irgendwelchen Ideologien heraus, sondern weil es wirtschaftlich sinnvoll war. Das Erlebte war schon bizarr, was aber meiner Meinung nach nicht am Preis selber, sondern an etwas Anderem liegt:

In vielen Städten funktioniert der öffentliche Personennahverkehr gerade so eben. Kommen dann viele Menschen dazu, bricht nicht nur das System zusammen, nein, es bemerken einfach auch viel mehr Menschen die Unzulänglichkeiten. Wen juckt es sonst schon, wenn man bequem in seinem Auto im Winter und mit Heizung an Leuten vorbeifährt, die zitternd auf den vielleicht nie einfahrenden Zug warten?

Eben, keine Sau.

Um das in den Fokus zu bringen, muss schon der eigene Hintern einer Masse betroffen sein.

Aber alleine bei 49 € gehe ich da schon längst nicht mehr mit! Jetzt ratet mal, was ich dann garantiert (nicht) mache, wenn es noch teurer wird.

Dafür kann ich Hunderte Kilometer wahlfrei fahren, wann immer ich will, kenne die Landessprache des Fahrers und bestimme selber, wo es lang geht.

Wollte ich nur mal erwähnt haben, muss ja nicht stimmen ;-)

 

      

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Ein kleines Stück nur mit der Bahn – manchmal dauert’s halt länger …

DinslakenIch wollte doch noch was erzählen

Irre, wie die Zeit vergeht, gell?

Eigentlich wollte ich ja noch zeitnah ein paar Worte zum Trip nach Dinslaken verlieren.

Worte zu den kleinen Missverständnissen zwischen der Bahn und dem schnellen und direkten Erreichen von Reisezielen.

Konkret dann, wenn man unter einem leichten Zeitdruck zum Beispiel am Niederrhein ein Auto abholen muss und gerne am Abend wieder daheim sein möchte. Alles in allem rund 800 Kilometer Fahrt, ich lebe ja immer noch in Fürth, der Wagen stand in Dinslaken und gestartet sind wir in Heidelberg.

Peng – schon wieder eine Woche um :roll:

Is‘ jetzt eh nix Dolles, aber ich will es wenigstens im Telegrammstil für meine persönliche Chronik hier niederschreiben.


Der Mittwoch vorher

Frau kommt nach Heidelberg, weil sie hier übernachten soll und wir morgens zeitig loswollen.

Der Haken?

In Dossenheim hat es irgendwie bei der Straßenbahn gerummst, da fährt nix. Ersatzweise andere Öffis genutzt.

Manchmal dauert’s halt länger …

RE5Donnerstag

Mit dem Auto bis Oberhausen Hbf, alles super.

Hier wollen wir in den RE 5 bis Dinslaken. Wie üblich gleich die Meldung vom Foto, 20 Minuten Verspätung, aber anders haben wir es gar nicht erwartet.

Manchmal dauert’s halt länger …

Ein netter Mensch am Bahnhof schnappt Gesprächsfetzen von uns auf und informiert uns dann, dass wir eh sinnlos warten, der Zug endet eine Weile lang hier, nix mehr mit weiter in Richtung Dinslaken. Von der Bahn kein Schild, keine Info irgendwo – nichts …

Manchmal dauert’s halt länger …

RE5 Dingens ....Also schauen, wie nun wohin, mit was und wann.

Die unfreundlichste Auskunft der Bahn ever schickt uns Richtung Museumszug.

Gut, dass ich hier immer noch den alten Heimvorteil habe, sonst hätte ich keine Ahnung, dass damit der Hinterausgang vom Bahnhof gemeint ist. Also quer durch den Bahnhof latschen und schauen, was da wo steht und uns weiterbringt.

Manchmal dauert’s halt länger …

Da parallel zum RE 5 eigentlich auch der RE 19 die gewünschte Route fährt und wir den entsprechenden Schienenersatzverkehr, sprich Bus, entdecken, steigen wir ein. Ein Fehler, der Bus fährt straight bis Wesel durch. Es war sehr lustig, aus dem Bus heraus von der Autobahn die Ausfahrt Dinslaken an uns vorbeirauschen zu sehen. Final: Wir stehen in Wesel, rund 20 Kilometer am Ziel vorbeigerauscht :shock:

Manchmal dauert’s halt länger …

Von Wesel aus dann mit dem richtigen Schienenersatz für den RE 5 nach Dinslaken. Hurra (hier Jubelgeräusch vorstellen!)

Immerhin, statt wie geplant gegen 14 Uhr, sind wir nun gegen 17 Uhr am Ziel, was aber blöderweise nur die erste Etappe darstellt, aber immerhin ab jetzt ein Auto unterm Hintern ;-)

Manchmal dauert’s halt länger …

Der Clio


Dönerteil ;-)Natürlich war ein Abstecher nach Voerde zu meinem Vater und einer Mahlzeit bei Toros Pflicht :mrgreen:

Bei JA-Connect hätte ich auch noch gerne vorbeigeschaut, aber dafür war es dann einfach zu spät …Noch ein Dönerteil ;-)

Gegen 21 Uhr haben wir final den Rückweg angetreten. Freunde, glaubt mir eines:

Niemals wird man auf das Auto verzichten können, wenn irgendeine Form von Effizienz beim Reisen nötig ist und es einfach einen Zeitrahmen gibt.

Jedenfalls dann nicht, wenn die Firma „Deutsche Bahn“ und der Niederrhein zusammenspielen müssen ;-)

 

 

Das Ruhrgebiet lässt einen doch nie los

Der ClioBitte holen Sie Ihre Bestellung ab!

Stammleser wissen ja, dass ich von November bis März in Voerde mein Praktikum für die Umschulung absolviert habe. Ebenso wissen sie, dass der Ruhrpott meine alte Heimat ist und Duisburg, Dinslaken und eben Voerde doch noch eine Menge Vitamin B für mich liefern.

Das Auto

Mehr oder weniger parallel zu all dem Praktikumszeug hat Tochter B. nun ihren Führerschein, was in der Regel ein weiteres Auto in der Familie zur Folge hat.

Die Dinger sind allerdings zurzeit gebraucht unverschämt teuer und auch wirklich vertrauensvolle Händler sind eher rar gesät, also habe ich schon im Winter eben im Ruhrgebiet Ausschau nach einem geeigneten Kfz gehalten, die Auswahl ist dort doch bedeutend größer als hier im Odenwald.

Wenn man also rund ein Vierteljahr später mal wieder dort in NRW ist und der beste Kumpel zufällig in seiner Werkstatt ein bezahlbares Auto zu verkaufen hatte, dann muss man nicht lange raten, was die Folge ist, siehe auch Bild Nummer eins oben ;-)

Komm hin und wieder zurück

Blöderweise kann man nicht zwei Autos gleichzeitig fahren, was zur Folge hat, dass man irgendwie hin muss, zu der gebrauchten Neuanschaffung.


Der DurchbruchGestern ging es los

Zum Glück konnte mich ein Umschulungskollege mit dem Auto mitnehmen, was mir eine echt erleichternde Lösung zumindest bis Oberhausen war. Natürlich nicht ohne „Oha-Moment“, das Foto dürfte selbsterklärend sein.

Immerhin war augenscheinlich niemandem etwas passiert, aber dem Verkehrsfluss war das natürlich nicht gerade zuträglich.

Heimatgefühle?!Es war aber schon merkwürdig, dass einem innerlich doch (immer wieder) anders wird, wenn sich die Heimat nähert, in der die eigenen Wurzeln liegen.

An sich aber alles kein Thema, bis Oberhausen lief dann alles glatt und da mein eigentliches Ziel Dinslaken war, sollte sich das mit dem Zug eigentlich gut abreißen lassen.

Eigentlich hätte ich nach dem Ding mit dem 9-Euro-Ticket aber gewarnt sein sollen.

Ich sage nur:

Schienenersatzverkehr!


Dazu werde ich morgen oder übermorgen eine Woche später sicherlich auch noch was schreiben :roll:

Der Rückweg hat mir dann wieder gezeigt, wie wertvoll ein Auto unterm Hintern ist :mrgreen:

 

 

Momente im Bild – Bahnkatze

BahnkatzeWann kommt die Bahn?

Hoffentlich bekommt die Katze keinen Ärger!

Ich habe sie nämlich kein Ticket kaufen sehen und ein Smartphone scheint sie auch nicht dabei zu haben!

Aber ich bin wieder davon überzeugt:

Katzen lernen durch zuschauen, was die bekloppten Menschen so machen :mrgreen:

 

 


Der Desasterkreis ist @sesselphilosoph bei InstagramAuf ein Wort, weil es mir gerade beim Thema „Bilder“ einfällt!

Wenn jemand von Euch auch bei Instagram herumturnt und wir uns dort noch nicht begegnet sind, das hier bin ich:

@sesselphilosoph bei Instagram

Warum dort nicht als „desasterkreis„?

Weil da bei der Erstellung des Accounts etwas verbaselt wurde (ne, nicht vom mir!) und der Name seitdem reserviert ist. Irgendwie habe ich es geschafft, den gleich im ersten Anlauf damals in ein Desaster zu verwandeln, den Accountnamen … :mrgreen:


Weitere Momente im Bild und ein Wort zur Nutzung von Material aus dieser Webseite.

 

9-Euro-Ticket: 660 Kilometer, ein Fazit

9-euro-du-hbf-desasterkreis.deFahre doch mit Bus & Bahn, nie war es günstiger & was ich dazu sagen möchte!

(Das ist ein mehrteiliger Artikel! Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4  und diesem abschließenden Kommentar ;-) )

Tja, wir, meine Frau und ich, sind unbeschadet von Fürth im Odenwald nach Duisburg und im weiteren Verlauf Voerde am Niederrhein gelangt.

Freitags hin und montags wieder zurück, natürlich haben wir die Heimfahrt ebenfalls erfolgreich meistern können, alles mit dem und durch das 9-Euro-Ticket.

9-euro-ticket-mfUnterwegs habe ich mich entschieden, dazu eben die Blogbeiträge letzten Tage zu schreiben, Zeit darüber nachzudenken, hatte ich in den Zügen ja genug ;-)

Wie immer gilt:

Das ist meine persönliche Meinung, man kann sie teilen, muss aber nicht!

Es war eine Fahrt in die alte Heimat Ruhrgebiet bzw. Niederrhein, die schon lange auf dem Plan stand, mir allerdings für 2 Personen schlicht zu teuer war.

Im ersten Artikel habe ich ja kurz die Ersparnis umrissen, die das Ticket uns ermöglicht hat. Diverse Tagestouren noch außen vor, wäre in den vergangenen Tagen auf jeden Fall das Auto mein Mittel zum Zweck gewesen. Nicht nur wegen des Geldes, natürlich auch, weil es einfach praktischer ist.

Man kann im PKW eben einfach so seine Habe unterbringen und hat für den Fall, dass man die Fahrt unterbrechen möchte, ein klein wenig Privatsphäre, vor allem aber einen garantierten gemütlichen Platz.

Nein, nicht wegen der Bequemlichkeit!

9-Euro-Ticket hin oder her, für eine kilometermäßig weitere Fahrt mit der Bahn muss man unter Umständen hart im Nehmen sein.

Unsichere Angaben in der App, zu kleine Gepäckablagen in einigen Waggons, verschlossene oder ekelhafte Toiletten, unsinnige Auskünfte am Bahnhof, das alles kann einen an den Rand des Wahnsinns bringen.

Nicht jeder Mensch ist psychisch oder physisch in der Lage, die Rahmenbedingungen langer Bahnfahrten durchzustehen, ich habe das in den vergangenen Tagen mehrfach beobachten können. Das alles sind Umstände, die nichts mit dem Ticket zu tun haben. Allerdings kann man sagen, dass sich mit entsprechenden Mehrausgaben diese Hürden durchaus verkleinern lassen, nur sind diese finanziellen Mittel eben nicht bei jedem vorhanden. So witzig das auch klingt, so ernst ist es. Die Menschen, die in der Mehrheit die Bahn aus Umweltschutzgründen nutzen sollen, sind oft die, die es sich nicht leisten können, dies im für sie erträglichen Maß auch zu tun.

Schaut man sie jetzt allerdings die Auslastung der DB durch das Ticket an, dann ist klar zu erkennen, dass sich das Nutzungsverhalten der Menschen beim entsprechend günstigen und auch einfach zugänglichen Ticket völlig verändert.

Für mich ein klares Zeichen, dass sich der ÖPNV die normalerweise recht üppigen Preise nicht leisten kann.

Gerade meine Erfahrungen mit dem vom Billigticket nicht verursachten Chaos auf der Strecke Duisburg – Niederlande ist mein Fazit, dass die Nutzung mehr als 9 € einfach nicht wert ist. Erst recht kein Abo-Ticket für mindestens hohe und zwei- bis dreistellige Summen im Monat, welches man bei Nichtnutzung der Fahrzeuge nicht mal aussetzen oder kündigen kann.

9-euro-ticketsIm Moment liegt jedes Problem am 9-Euro-Ticket?

Das garantiert nicht!

Komischerweise kommen scheinbar die lokalen Verkehrsbetriebe bei Bussen oder Straßenbahnen besser mit der hohen Fahrgastfrequenz zurecht. Klar, rappelvoll sind diese Fahrzeuge teilweise auch, aber sie fahren.

In keiner Stadt, in der wir außerhalb der Züge den öffentlichen Personennahverkehr genutzt haben, ist auch nur eine Verbindung ausgefallen. Dementsprechend haben dann nicht Passagiere auf die Verbindung gewartet, die eigentlich schon seit einer Stunde weitergereist oder gar angekommen sein würden. Genau da lag aber bei der Bahn der Knackpunkt:

Bei rund 75 % der Züge, die wir nehmen mussten, waren die Verspätungen (oder gar Totalausfälle) so hoch, dass die Menschen, die normalerweise auf 2, manchmal 3 Züge verteilt reisen, alle in einen Zug müssen.

Den Aussagen diverser Pendler nach ist das schon seit Jahren oft der Normalzustand, nur merkt man es jetzt durch die starke Nutzung einfach stärker. Eine Dame sagte: „Die Bahn weiß genau, dass wir die Umstände einfach fressen, weil wir außer zu Bezahlen keine Rechte haben!“ Nun, ich lasse das mal so stehen.

Das konnte ja niemand ahnen?

Doch!

Wenn es wirklich so ist, dass die hohen Auslastungen der Züge durch das 9-Euro-Ticket Ursache für defekte Weichen, ausgefallene Stellwerke oder gar erkrankte Lokführer sind, dann möchte ich gerne eine nachvollziehbare Erklärung bekommen.

Keine Wischi-Waschi-Phrasen-Pauschalausrede in den oder durch die Medien, sondern eine, die mir plausibel darlegt, warum eine Weiche den Geist aufgibt, weil der Zug, der sie überfährt, einfach voll ist.

Auch dafür, dass Fahrten einfach ohne Vorwarnung oder Erklärung ersatzlos gestrichen werden oder mittendrin enden und der Fahrgast sehen muss, wie er klarkommt. Oftmals in fremder Umgebung, Hunderte Kilometer von daheim entfernt und ohne Alternative, weil er oder sie diese eben nicht kennt.

Dass das Personal, das direkt mit dem Passagier konfrontiert wird, extrem gefordert wird, das leuchtet mir dagegen ein. Die Mitarbeiter, die ich gesehen und gesprochen habe, waren durchweg motiviert und hilfsbereit. Leider befanden bzw. befinden sie sich allerdings auch in einer gewissen Ohnmacht, was sollen sie denn machen? Einen fliegenden Zug beschaffen konnten sie auch nicht.

9-euro-blick-bahnsteigVerkehrswende jetzt, weg vom Individualverkehr?

Ja wie denn?

Wenn man den Umwelt-Mantras bestimmter Leute zuhört, dann soll doch jetzt und hier und sofort jeder sein Auto wegwerfen, nur noch in Züge steigen und die Welt wird gut! Niemals! Schon gar nicht im ländlichen Raum!

Vor allem beweist gerade die DB, dass sie mit plötzlich auftretenden und hohen Fahrgastzahlen gar nicht zurechtkommt. Das macht nichts, weil das dann nicht so schnell und geballt aufkommt?

Tja, daran glaube ich nicht. Auch wenn 1 Jahr Vorbereitungszeit wäre, würde niemand von den Damen und Herren mit den Taschenrechnern und Exceltabellen auch nur einen Euro mehr ins Personal und die Technik steckt als unbedingt notwendig.

Ok, lassen wir es an der Stelle gut sein, die Probleme bei der Bahn sind nicht unbekannt oder neu, dafür zahlen wird eh der Kunde.

Meine ganz persönliche Zusammenfassung

9-Euro-Ticket: Vorteile

  • Es ist unschlagbar günstig
  • Hat man begriffen, welche Verbindungen außen vor sind, kann man einfach zu jeder Zeit einsteigen
  • Bundesweit nutzbar
  • Kein hinterhältiges Abo-Modell
  • Kein Ärger beim Ticketkauf
  • Keine unberechenbaren Kosten innerhalb der Verkehrsverbünde, wenn man in unterschiedlichen Regionen unterwegs ist
  • Auch wirtschaftlich schlecht aufgestellte Menschen kommen einfach mal weiter weg

9-Euro-Ticket: Nachteile

  • Die Züge und Bahnsteige sind zu voll
  • Der Mangel an sozialer Kompetenz vieler Menschen kommt ungefiltert ans Tageslicht
  • Die mangelnde Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Bahn offenbart sich
  • Es kündigt sich an, dass die Bahn die Preise anzieht, weil man mit dem 9-Euro-Ticket wieder jedes noch so blöde Argument bringen kann, dies zu tun

Die Vor- und Nachteile sind sicherlich nicht komplett aufgeführt. Ich habe einfach das hier notiert, was ich bei unserem kleinen Trip ins Revier mehrfach von anderen Leuten gehört habe und was sich eben mit meiner Meinung deckt.

Und nach dem 1. September 2022?

So es eine Nachfolge zum 9-Euro-Ticket gibt, wird diese dem Kunden wahrscheinlich wieder als eine total am Ziel vorbeigehende Innovation vorgegaukelt.

Ziemlich sicher zu teuer und/oder als Abo-Modell, mit dutzenden Einschränkungen und Ausnahmen, wie bei fast allem, was im Ansatz eine gute Idee ist.

Was es für mich persönlich kosten darf?

Ein Einzel-Tagesticket kostet hier in und um Fürth im Odenwald beim VRN aktuell 8,80 €. Wenn ich also 2 Mal im Monat irgendwo nach Heppenheim oder Heidelberg fahre, sind das in der Summe  17,60 €.

An dieser Stelle hätte sich das 9-Euro-Ticket bereits gelohnt. Sollte es aber die magische Grenze von 20 € überschreiten, sorry, dann investiere ich das Geld in meinen Tank am Auto, weil bei dieser Summe schon die Flexibilität den Preis schlägt. Kommt gar ein DB-Zug ins Spiel und ich muss irgendwo pünktlich anreisen, dann ist der ÖPNV auch schon raus aus meiner Planung, egal wie billig.

Ich muss dazu sagen, dass ich mir das 9-Euro-Ticket im Juni gar nicht und im Juli sozusagen auf Verdacht gekauft habe, weil ich sicher war, nichts falsch zu machen.

In Heidelberg ist quasi an jeder Ecke ein Transportmittel damit nutzbar, was schon praktisch ist und ich diese Flexibilität gerne in der Tasche haben wollte. Man hat an mir wahrscheinlich sogar etwas verdient, weil ich gar nicht oft genug gefahren bin ;-)

Im August jetzt hat sich das Ticket natürlich mehr als gelohnt, für 18 Euro mit 2 Personen ins Ruhrgebiet und zurück, das kommt so schnell wohl nicht wieder.

9-euro-nur-nicht-am-rad-drehenFazit: 

Ich würde die Fahrt wieder durchführen, mit den jetzt vorhandenen Erfahrungen vielleicht sogar schneller und entspannter.

Sollte ein Nachfolger des 9-Euro-Tickets allerdings wesentlich teurer als 25 € oder deutlich eingeschränkt werden, dann zeigt dies, dass die Verantwortlichen nichts verstanden haben.

Natürlich spielt es auch eine große Rolle, dass ich in den letzten Jahren nur selten mit den Öffis gefahren bin, hartgesottene Bus-Bahn-Pendler sind da sicherlich trickreicher bei den Fahrten. Allerdings ist ja auch das Teil der 9-Euro-Situation: Es begeben sich Menschen auf Reisen, die so etwas ewig nicht oder gar noch nie getan haben.

Am Ende geht es immer darum, von A nach B zu gelangen.

Das Rad lässt sich ohnehin nicht neu erfinden :mrgreen:

 


(Das ist ein mehrteiliger Artikel! Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4  und diesem abschließenden Kommentar ;-) )

 

9-Euro-Ticket: Nur 660 Kilometer! (IV.)

9-euro-du-hbf-desasterkreis.deFahre doch mit Bus & Bahn, nie war es günstiger! (Teil 4) 

(Das ist ein mehrteiliger Artikel! Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4  und einem abschließenden Kommentar ;-) )

Es ist Montag Morgen und zum ersten Mal seit Tagen (Wochen?) feuert nicht schon in der Frühe sie Sonne ins Zimmer. Eigentlich wollen wir bis morgen noch bei meinem Vater bleiben, das Wochenende war eh viel zu schnell vorbei.

Allerdings haben die vergangenen Tage auch gezeigt, dass wir uns für den Heimweg durchaus auf einiges gefasst machen sollten. Zusätzlich habe ich nur noch bis zum kommenden Sonntag Ferien und zu Hause ist durchaus noch einiges zu erledigen.

Darüber hinaus kann ich auch sagen, dass nach den mittlerweile rund 50 Kilometern, die wir seit Donnerstag Abend gelaufen sind, die Leistungsfähigkeit doch ein klein wenig nachgelassen hat ;-)

Kurzum, hauptsächlich wegen des erträglicheren Wetters entschließen wir uns, den Heimweg anzutreten. Wir legen uns bei gar nichts fest und werden auch nicht versuchen, bestimmte Verbindungen zu erreichen. Notfalls machen wir in den Städten eine kleine Sightseeingtour, ehe es weitergeht.

Voerde BahnhofRückmarsch

Der Plan:

Von Voerde mit dem RE 5 nach Koblenz und dann erst schauen, wie die nächsten Verbindungen zu erreichen sind.

Die Fahrt bis Koblenz sollte heute entspannter sein, da wir einen entscheidenden Vorteil haben:

Weil der RE 5 in Wesel erst frisch startet und anschließend nur in Voerde-Friedrichsfeld hält, ehe wir zusteigen müssen, sollte noch jede Menge Luft im Zug sein.

RE 5 leerHa, die Vermutung hat sich bestätigt. Wir können uns buchstäblich einen Platz aussuchen und haben sogar die Möglichkeit, ohne Stress unser Gepäck halbwegs koordiniert zu verstauen.

Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich seit Freitag in keinem Zug so weit durch den Gang schauen konnte.

RE 5 leer, andere RichtungKlar, das wird sich ändern, aber jetzt ist mir das relativ egal, wir haben unsere Plätze bis Koblenz gesichert, so nichts Unerwartetes mehr eintritt.

Ich halte es für eine gute Idee, doch noch mal die Toilette auszusuchen, eher der Zug wieder aus allen Nähten platzt.

Nun, manche Probleme entdeckt man im Detail.

Klokabine Nummer 1, lässt sich gar nicht erst öffnen, also ab in die andere Richtung bis eine weitere auftaucht.

Ich öffne die Tür, kriege fast Atemnot und würde am Liebsten wieder herausgehen. Da aber der Zug jetzt mit jedem Stopp voller wird, überwinde ich meinen Ekel, atme nicht durch die Nase und klappe den Toilettendeckel hoch.

Ich erspare Euch die Beschreibung, aber seid sicher, nach Essen ist mir in den kommenden Stunden nicht. Wie können Menschen nur so eine Fäkalschlacht veranstalten?

Alles rollt

Wie erwartet füllt sich der Zug mit jedem Halt mehr, die Gänge sind voll, das Drücken und Schieben ist Standard.

Derweil wage ich mal einen Blick in die DB-App, wie es wohl ab Koblenz weitergehen kann. Ich würde Frankfurt gerne vermeiden und via Mainz nach Mannheim ausweichen, allerdings steht da eine Meldung von einem Brand bzw. Feuer an oder auf der Strecke. Fährt da nun überhaupt ein Zug? Keine Ahnung …

Koblenz

Nach rund 2,5 Stunden erreicht der RE 5 Koblenz Hauptbahnhof.

Wir warten geduldig, bis die Masse im Zug an uns vorbei ist. Ich frage mich wirklich, warum manche Menschen so drücken und drängeln müssen, nur um in Richtung Tür zu gelangen. Ob man nun Nummer 50 oder 51 ist, ehe man durchkommt, spielt doch keine Rolle und schneller geht’s auch nicht.

Zusätzlich endet der Zug hier, wer also nicht direkt einen Anschluss bekommen muss, kann es gar nicht so eilig haben und, seien wir mal ehrlich, wann war denn in Zeiten des 9-Euro-Tickets ein Zug pünktlich? :mrgreen:

Kleiner Stau im Bahnhof KoblenzMan kommt unter Umständen ohnehin selbst im Bahnhofgebäude nicht weiter, wenn vorne irgendein Vorfall alles ausbremst oder sich vielleicht auch nur jemand mal wieder dumm angestellt hat.

Der Grund für den Stau auf dem Bild?

Wir haben es nie erfahren. Aber nach den Erfahrungen in den Zügen der letzten Tage sind solch kuschelige Menschengruppen ohnehin ein gewohnter Anblick.

Das Foto schmeichelt der Situation allerdings ein wenig. Da wir ja nicht im Zeitdruck sind, haben wir uns etwas zurückfallen lassen. Ein paar Sekunden später stehen wir aber trotzdem mittendrin, weil ein paar Leute keine Zeit haben und versuchen müssen, schneller als der Rest hindurchzukommen. Natürlich ohne Erfolg, aber immerhin haben sie damit die Verstopfung wenigstens verschlimmert.

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9-Euro-Ticket: Nur 660 Kilometer! (III.)

9-euro-du-hbf-desasterkreis.deFahre doch mit Bus & Bahn, nie war es günstiger! (Teil 3) 

(Das ist ein mehrteiliger Artikel! Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4  und einem abschließenden Kommentar ;-) )

Was soll ich sagen, der Samstag verlief unauffällig. Obwohl wir auch mit der DB bei kurzen Abschnitten unterwegs waren, alleine dabei hat sich das 9-Euro-Ticket schon bezahlt gemacht.

Außer einigen Szenen oder Fotos aus Dinslaken gibt es nichts zu berichten. Jedenfalls nichts, was mit dem 9-Euro-Ticket zu tun hat, dazu vielleicht später mal mehr.

Voerde Gleis 1Ein Sonntagsausflug

Jetzt wäre ich ja nicht ich, wenn der Zoo-Duisburg auf der Liste der Wunschziele fehlen würde.

Über mehrere Jahre hinweg haben wir Jahreskarten besessen, kannten jede Ecke dort, da möchte man doch wissen, wie es heute aussieht.

Schon aus beruflichen Gründen habe zumindest ich es seit 2007 nicht mehr in den Tierpark geschafft, das kann ich jetzt nachholen.

Ganz schmerzfrei mit der DB von Voerde nach Duisburg-Hauptbahnhof, kein Problem. Der RE 5 (ein alter Bekannter), ist in Voerde so gut wie leer, wir steigen ein und 30 Minuten später wieder aus.

Sitzen, ausbreiten, entspannt mit Mitreisenden schwatzen – so chillig kann Bahnfahren sein ;-)

Vom Duisburger Hauptbahnhof aus gelangen wir mit der Straßenbahnlinie 901 zum Zoo, altbekannte Wege und Verbindungen eben.

Die 901 am Zoo DuisburgWurde früher nicht ohnehin das Auto genutzt, sind wir meist von Walsum mit der 903 bis Pollmann und von dort eben mit der 901 zum Zoo gefahren.

Mit beiden Bahnen zusammen ist man allerdings rund 90 Minuten unterwegs, wenn ich mich recht erinnere, das kann sich dann schon hinziehen.

Schneller geht es, wenn der Part bis Duisburg Bahnhof mit dem Zug erledigt wird. Immerhin wohnen wir ja nicht mehr in Walsum und müssten ohnehin irgendwie nach Dinslaken kommen, weil die 903 erst dort startet.

Ursprünglich sollte natürlich auch eine Walsum-Tour in die „alte Ecke“ auf dem Weg quasi nebenbei erledigt werden, nach dem Zirkus durch den Schienenersatzverkehr von Freitag aber lassen wir das mal lieber außen vor.

Zoo-Duisburg EingangsbereichVorfreude

Ich muss gestehen, aufgrund der zu erwartenden Sommertemperaturen waren wir etwas unsicher, ob der Zoo überhaupt eine gute Idee ist.

Die Fahrt von Fürth nach Voerde am Freitag, rund 25 Kilometer Fußmarsch in den beiden vergangenen Tagen zusätzlich, das steckt schon ein bisschen in den Knochen.

So richtig konnte es aber keiner von übers Herz bringen, nicht in den Zoo zu fahren :-)

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9-Euro-Ticket: Nur 660 Kilometer! (II.)

9-euro-du-hbf-desasterkreis.deFahre doch mit Bus & Bahn, nie war es günstiger

(Das ist ein mehrteiliger Artikel! Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4  und einem abschließenden Kommentar ;-) )

So, wir sind also in Duisburg angekommen!

Es stellt sich schon ein merkwürdig vertrautes Gefühl ein, beim Betreten des Portsmouthsplatzes. Wir bleiben wirklich eine Weile stehen und lassen ein gewisses Gefühl von Heimat auf uns wirken.

Die kleine Verklärtheit ist aber nicht von Dauer, ein Blick in die Runde auf bestimmte Szenen und Personen offenbart recht schnell, was zum Teil ein Grund war, damals nach Fürth zu ziehen. Fairerweise muss ich allerdings zugeben, dass es in Mannheim und anderen Ecken in der neuen Wahlheimat nicht anders aussieht, nur dass es da nicht Alltag für mich ist.

Egal, die Freude mal wieder hier zu sein überwiegt und wir laufen eine Weile die Einkaufsstraße hoch.

Die Gerüche und auch optischen Reize der verschiedenen Gastronomiebetriebe erinnern uns recht schnell daran, dass die letzte Mahlzeit rund 23 Stunden her ist. Kaffee und ein paar Kalorien, die sind jetzt gefragt :-)

Paprica DuisburgNicht direkt nur ein Snack

Weil es nett wirkt und für uns neu ist, entscheiden wir, den leiblichen Bedürfnissen im Paprica auf der Königstraße nachzugehen, was sich als eine gute Idee herausstellt.

Am Morgen habe ich mich mit dem Kaffee etwas zurückgehalten, auf Reisen bin ich da aus toilettären Gründen immer vorsichtig.

Da der innere Akku aber langsam in den roten Bereich kommt, muss zuallererst an dieser Stelle die größte Not gelindert werden.

Ein Tipp!

Studiert beim Genießen einer Tasse Kaffee an solchen Orten NIE die dort liegende Speisekarte! Das wird teuer und sorgt dafür, dass man länger im Restaurant verbleibt. Im Gegenzug ist aber später der Geldbeutel leichter, also gleicht sich das wieder aus :mrgreen:

Essen im Paprica in DuisburgDie Wahl fällt bei der Frau auf ein Zwiebelschnitzel, ich entscheide mich für das Schnitzel-Hawaii, dazu Pommer bzw. geröstete Kartoffelecken.

Ah ja, noch ein Tipp!

Wenn die Bedienung sagt: „Vorsicht, die Pfanne ist heiß!“, dann verinnerlicht das und denkt an diese Worte :!:

Erstens brennen dann die Finger später nicht so und Ehefrau muss nicht die Augen verdrehen!

Fazit: Der Service ist schnell, nett und wirklich auf Draht, das Essen super, herzlichen Dank :-)

Wir müssen weiter

Es hilft aber alles nichts, da wir nicht mehr in Duisburg wohnen, ist unser Ziel ja noch nicht erreicht. Jedenfalls dann nicht, wenn wir Wert auf eine Nacht in einer Behausung mit Bett legen.

Der Plan sieht vor, mit der Straßenbahnlinie 903 bis Dinslaken Bahnhof zu fahren, uns dort mit meinem Vater zu treffen und mit ihm gemeinsam, per Bus, zu unserem finalen Ziel Voerde am Niederrhein zu gelangen.

Ergänzend muss ich sagen, dass ich früher immer mit dem Bus Linie 918 gefahren bin, die neueren Verbindungen aber nicht kenne. Hier will ich mal lieber auf die aktuellen Kenntnisse eben meines Vaters vertrauen.

Ich kann hier schon vorwegnehmen, dass ich, Dank der Deutschen Bahn, bis heute keinen Bus von innen gesehen habe, aber das erklärt sich im weiteren Verlauf dieses Artikels.

Zur Straßen- oder U-BahnAb zur Straßenbahn

Weil wir gerade eh in der Nähe sind, steuern wir die Haltestelle „König-Heinrich-Platz“ an.

Also führt der Weg unter die Erde, weil das ÖPNV-System an dieser Stelle nicht unter freiem Himmel arbeitet.

Ich bin auf dem Weg zu den Bahnen da immer etwas hilflos, mir kommt das ganze Gewirr von Treppen und Gängen dort einfach kryptisch vor.

Immerhin kann man mit etwas nachdenken und lesen seine Richtung finden, wir müssen halt dorthin, wo die 903 Richtung Dinslaken zu finden ist. Ich frage mich allerdings, wie jemand überhaupt von dieser Bahn Kenntnis haben soll. Wer nicht weiß, dass es sie gibt, hat ja keine Ahnung, dass er sie suchen muss.

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9-Euro-Ticket: Nur 660 Kilometer! (I.)

9-euro-du-hbf-desasterkreis.deFahre doch mit Bus & Bahn, nie war es günstiger

(Das ist ein mehrteiliger Artikel! Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4  und einem abschließenden Kommentar ;-) )

Ein kleiner Bericht von einer kurzentschlossen durchgeführten Tour von Fürth im Odenwald nach Voerde am Niederrhein. 330 Kilometer hin und auch später wieder zurück, da kann man schon Eindrücke sammeln.

Ein Vorwort, weil ich denke, dass es sinnvoll ist:

Dieser Bericht wird mehrteilig. Ich weiß, dass kaum jemand lange Texte wirklich liest. Oft merke ich das, weil Fragen oder Kritik an mich herangetragen werden, denen man entnehmen kann, dass höchstens 50 % vom Text gelesen wurden ;-)

Zusätzlich wäre es auch für mich zu viel, alles in einen einzigen Artikel zu pressen, weil einzelne Erlebnisse wirklich (meiner Meinung nach) einen eigenen Eintrag Wert sind. Vielleicht nur für mich, aber vielleicht eben auch nicht.

Kein Bashing!

Was mir aber am wichtigsten ist:

Das hier soll kein Niedermachen der DB, der Mitarbeiter oder von sonst wem sein, ich schreibe einfach das auf, was ich aus meiner Sicht erlebt habe und äußere meine Meinung dazu. Diese kann man teilen, muss man aber nicht.

Final kann ich aber jetzt schon sagen, dass ich diese Fahrt durchaus wiederholen würde. Mit dem Wissen von jetzt sogar deutlich entspannter.

Ich habe diese Fahrt(en) übrigens nicht speziell wegen des 9-Euro-Tickets durchgeführt, sie war ohnehin geplant. Aber wenn ich die Chance habe, für 2 x 9 Euro mit meiner Frau eine ohnehin notwendige Reise zu unternehmen, dann mache ich das. Im Schnitt haben wir für die Zugfahrt dabei 300 Euro gespart, da rechne ich nicht mehr lange und das Auto sollte einfach dieses Mal nicht das Verkehrsmittel der Wahl sein.

Zum 9-Euro–Ticket werde ich aber wohl doch zusätzlich noch einen eigenen Beitrag schreiben, weil da viele Menschen ein Statement zu abgeben, die gar nicht wissen, wovon sie reden und brav das nachquasseln, was Medien, Arbeitskollegen und der Nachbar des Neffen vom Onkel in ihrer Weisheit festgestellt haben.

Warum ausgerechnet diese Ziele?

Ich bin in Duisburg-Hamborn geboren, in Voerde am Niederrhein aufgewachsen und habe bis 2013 in Duisburg-Walsum gelebt, bis wir (ich, meine Frau und mein 3-köpfiger, mittlerweile erwachsener Nachwuchs) berufsbedingt nach Fürth im Odenwald gezogen sind. Meine beiden Mädels habe diese Tour bereits leicht abweichend schon vor einigen Wochen unternommen, für mich wurd’s nun einfach auch Zeit.

Meine Familie dort im Revier und auch sehr viele andere Menschen aus meinem Leben habe ich seit 9 Jahren nicht mehr gesehen, weil es irgendwie die Zeit nicht zugelassen hat. Obdach finde ich bei meinem Vater in Voerde, was die Sache natürlich ungemein entlastet.

Das sind also grob umrissen meine Motive, eine Stippvisite in die alte Heimat zu wagen.

Fürth, es geht losFürth, es geht los

Freitag, 12. August 2022, irgendwann gegen 9 Uhr am Morgen.

Wir starten zu Fuß, bepackt mit 2 Trolleys und 2 Rucksäcken Richtung Fürth Bahnhof. Kein Weg in entferntere Ziele führt hier an Weinheim oder Heppenheim vorbei, von dort aus kann man die Welt erreichen :mrgreen:

Mit dem 667’er Bus nach Heppenheim oder doch lieber nach Weinheim? Weinheim wäre normalerweise auch schon eine Zugfahrt, jedoch herrscht Schienenersatzverkehr, weil schlicht zu viele Lokführer erkrankt sind. Das an sich finde ich schon bemerkenswert, aber nun gut, ist halt so.

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Nachtrag zum Samstag oder: Wenn Windows auf Technik trifft und einen Hund gibt’s auch!

date_me_up_melderUpdates verbessern das System, oder?

Ich wollte doch noch etwas zum Blogbeitrag von gestern nachreichen.

Warum zum Geier meinen einige Hersteller von Betriebssystem eigentlich, dass sie besser wissen, was der Benutzer benötigt, als eben dieser? Auch, dass sie bessere ( … ) Treiber für die Hardware hätten, als der Hersteller der Geräte?

Ich habe ja schon mal von meinem Kumpel Ralf berichtet, der eine nicht gerade kleine Modellbahnanlage aufbaut. Na ja, „aufbaut“ ist gut, der da eher ein Kunstwerk aus Technik, Modellbau und Detailverliebtheit errichtet, Modellbahn in der Pro-Klasse sage ich mal ;-)

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Persönlicher Wochenrückblick – KW 17/18 2020 – Meine Top-5

Persönliche Top-5 der Nachrichten, SymbolfotoZeit für meinen persönlichen Wochenrückblick!

Gefühlt, gehört oder erlebt, ohne Garantie auf Richtigkeit, aus dem Bauch heraus.

 

KW 17/18 2020 – Meine Top-5:

Platz 1: Corona, also für die Einen mehr, für die Anderen weniger…

Platz 2: Maskenball beim Einkauf und dem ÖPNV. Also für jeden in ganz Deutschland nun doch. Weil, sollte ja nicht, also doch, aber erst jetzt, also seit gestern.

Platz 3: Teilöffnung für Teile von Schulen, für Teile von Schülergruppen, zur Teilhabe an irgendwas, mit hygienischem lernen. Also, der Idee nach. Weil, auch Eltern entlasten und so, wegen Job, auch Betreuung. Ja, Betreuung ist wichtig! Für manche Kinder, und manche Eltern, wenn alles passt.

Platz 4: Dieses und jenes Geschäft, darf wieder loslegen. Ganz vorsichtig, auch mit anfassen, auf keinen Fall aber mit Anspucken. Oh, Auto kaufen geht wohl auch wieder. Man muss es ja nicht zulassen. Allerdings kann man schon, nur noch nicht überall. Hier ein Link zu check24.de, da gibt es ein .pdf mit einer Übersicht, was wo funktioniert (funktionieren soll).

Platz 5: Immer mehr Leute kommen auf die Idee, sich irgendwie unter dem Deckmantel einer Krise mit Ideen hervorzutun, für die sie sonst verhauen worden wären. Ach ne, keine Krise, war alles nur in Quarantäne. Also, alles wie vorher, jetzt hat die Situation nur gezeigt, dass es ja gar nicht anders geht. Weil ja über Wochen gar nichts ging. 

Für die Dauer des Sonderzustandes, hier noch 2 Links. Einmal zur aktuellen Situation der Maßnahmen, dazu noch eine Übersicht, wie die offiziellen Infektionszahlen aussehen:

Link: Tagesaktuelles vom Bundesministerium für Gesundheit.

Link: Aktuelle Zahlen beim Robert Koch Institut. (Anmerkung: Mir geht es nur um Zahlen!)

Ohne Wertung, (fast) ohne Kommentar, einfach nur notiert :!:

 

 

 

Lappen vor’s Gesicht!

Ein Haufen MaskenAb heute!

Nicht vergessen, seit Mitternacht ist es Pflicht, in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln Atemmasken zu tragen, sonst kann es teuer werden ;-)

50 (T)euros kann’s kosten, wenn man seinen Kram ohne Schutz erledigt.

Nicht, dass Ihr noch Viren aufsaugt oder durch die Gegend pustet!

Denkt dran, für die Heißgetränkefans, habe ich da noch eine Idee offen! :mrgreen: Natürlich sollte man auch alles richtig machen, jedenfalls so lange, bis es neue Erkenntnisse gibt.

 

 

 

Gewissensgrauzone

Symbol BahnSituationen, Anstand und Respekt

Es gibt ja Momente im Alltag, da ist man zu jung, um alt zu sein. Vielleicht auch zu fit, um gebrechlich zu wirken. Unter Umständen lässt einen da auch die eigene Erziehung in einen inneren Konflikt geraten, der zum Handeln zwingt.

Die Situation

Ich bin, was eher selten vorkommt, mit der Bahn unterwegs und genieße die Gunst, einen Sitzplatz ergattert zu haben. Das Ding ist ansonsten wirklich proppevoll!

Mein Weg führt zum Arzt, aus verschiedenen Gründen fällt es mir schwer, längere Strecken zu laufen, auch Autofahren geht nicht wirklich vernünftig.

Um mich herum sitzen entweder deutlich betagtere Passagiere oder solche, die wahrscheinlich die 30 noch nicht erreicht haben. Mit meinem 50 Jährchen bilde ich vermutlich die goldene Mitte.

Bei einem Halt des Zuges steigt eine ältere Dame ein, die offenbar Probleme mit dem sicheren Laufen hat. Zunächst bemerke ich das gar nicht, aber nach einigen Sekunden Fahrt fällt mir anhand ihrer weißen Fingergelenke auf, dass sie sich nur mit großem Kraftaufwand, an einer Stange festhalten kann und auch sonst völlig überfordert wirkt.

Ich schaue im Kreis, niemand wird Anstalten machen, ihr den eigenen Platz anzubieten. Der eine Teil der Mitreisenden wäre selber nicht in der Lage, lange durchzuhalten und die anderen interessiert es schlicht nicht. Klar, ich könnte jetzt den großen Palaver anfangen, fühle mich aber im Moment nicht dafür zuständig, die versaute Erziehung Einzelner zu bemängeln. Nebenbei könnten ja auch die jüngeren gute Gründe haben, im Sitzen zu reisen.

Ich stecke in einer Grauzone meines Gewissens. Zwischen Respekt, Anstand und eigener Qual. Alleine weil ich der Meinung bin, weniger gebrechlich oder besser erzogen zu sein, wie der Rest rund herum.

Was mache ich also? Ich stehe auf und biete der Frau meinen Platz an, was sie auch dankend annimmt. Natürlich stehe ich nun hier, kann mich kaum gerade halten und erkläre mich selbst für bescheuert. Ich kann aber nicht anders. Verrückt, oder?

 

 

Eine Reha – Teil 2: Die Ankunft

Reha Koffer symbolischDie Ankunft

Eine ziemlich wirre Fahrt mit dem Taxi beginnt. Es geht mal links, mal rechts, dann wieder rauf und runter. Müsste ich jetzt selber fahren, wäre ich ohne Navi verloren, mit aber wahrscheinlich auch.

Eventuell liegt das aber nur an mir, ich sehe in letzter Zeit nicht besonders gut. Wenn ich wieder Zuhause bin, muss ich mich um den grauen Star kümmern, da führt kein Weg dran vorbei. In gewohnter Umgebung ist die miese Sicht noch gut zu kaschieren, in fremden Gefilden gehen aber zu viele Details unter, die zur Orientierung wichtig sind.

Natürlich kenne ich mich hier überhaupt nicht aus, aber nachdem der Bahnhof bei der Ankunft schon viel versprochen und wenig gehalten hat, sind meine Erwartungen auch nicht besonders hoch. Gefühlt geht es zu einem Ort außerhalb jeder Zivilisation, was der Mobilfunkempfang im Moment recht deutlich bestätigt.

Der Fahrer ist wirklich freundlich, er erklärt viel, ich bin aber kaum bei der Sache, es geht mir einfach zu viel im Kopf herum. Am Rande erfasse ich, dass die andere Dame vom Bahnhof, die jetzt mit im Auto sitzt, zu einer anderen Klinik muss und ich zuerst abgeliefert werde. Da scheint es etwas Durcheinander zu geben, ich frage mich, wie viele von den Rehahäusern hier wohl existieren. Ich horche allerdings auf, als ich mitbekomme, dass die Frau aus Oberhausen kommt. Dort habe ich jahrelang gearbeitet und 44 Jahre direkt nebenan in und um Duisburg gelebt, ziehe dann 300 km weit in den Odenwald, um hier in der Reha, wiederum 200 km von Daheim, quasi eine fast-Nachbarin zu treffen. Schon kurios. Irgendwie verbindet so etwas, kann man schlecht erklären. Susanne heißt die Gute, man stellt sich eben kurz und formlos vor. Wahrscheinlich würde ein interessantes Gespräch aufkommen, wenn sie nicht genau so durch den Wind wäre, wie ich.

Es ist vollbracht, wir rollen auf einen Parkplatz und stehen vor dem Gebäude. Optisch eher ein Mietbunker aus den 70ern, der Klinikcharakter schlägt aber durch. Wenn ich da an meine erste Reha zurückdenke, verspüre ich schon eine gewisse Ernüchterung. Gut, ich will ja hier auch nicht für immer einziehen, außerdem weiß ich ja nun noch gar nichts über das Innere, also Klappe halten. Wir steigen aus, der Taxifahrer hilft mir noch bis zur Tür mit dem Gepäck und fährt wieder ab. Ich schaue auf die Uhr, wir haben es kurz nach 11, wahrscheinlich liege ich gut in der Zeit, aber spielt das eigentlich im Augenblick eine Rolle?

Ich bin da!

Aus dem Augenwinkel registriere ich schräg hinter mir das Raucherhäuschen und obwohl ich ja nun schon seit Jahren elektrisch dampfend unterwegs bin weiß ich, dass dort ein großer Teil meiner Reha stattfinden wird. Für mich ist eben Liquid der neue Tabak, was allerdings an den Aufenthaltsmöglichkeiten nicht viel ändert. Wenn es so ist, wie meine Erfahrungen belegen, erfolgt dort in der Qualmecke die Therapie von der Therapie. Das muss aber alles warten, jetzt brauche ich erst mal eine Zuflucht.

Wir haben einen regnerischen 28. Mai, alles ist grau. Zusätzlich ist es nicht besonders warm. Kein sehr einladendes Wetter, um vor der Tür zu stehen. Irgendwie passt dies perfekt zu meiner aktuellen Stimmung.

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Eine Reha – Teil 1: Das Ticket zur Genesung, bitte!

Symbolfoto MediplanSzenen aus einer stationären Rehabilitation

Oder: Wo Mensch krank hinfährt und irgendwie wiederkehrt.

Ein kleines Vorwort

Ich starte jetzt die Erzählung einer Reihe von Erlebnissen, die ich während meiner Rehabilitationen machen durfte. Inhaltlich kann wohl alles vertreten sein, von medizinisch Ernsthaftem bis zu wirklich Lustigem.

Es wird ein mehrteiliger Artikel werden, eher eine kleine Erzählungsreihe. Zum Einen hat nicht jeder Interesse daran, sich vielleicht stundenlang im Text zu suhlen, zum Anderen will die Story auch erst mal entstehen, deshalb schreibe ich häppchenweise.

Es dürfte auch genügend Blogleser geben, die sich genau gar nicht für das Thema interessieren, verblüffend: i’am not amused! ;-) Nun, da muss zwischenzeitlich auch an anderen Themen gearbeitet werden. Egal, ich schreibe jetzt und immer wieder an dieser Reihe weiter, wer Lust hat, liest immer wieder mal mit! OK? Dann machen wir das jetzt so.

Nein, nein! Keine Angst!

Ich habe jetzt nicht die Absicht, hier einen furztrockenen Bericht zur medizinischen Reha abzufassen. Auch nicht dazu, welche Anwendungen von welcher Pille begleitet, zu gelegentlichen Blähungen führen. Außer vielleicht, an einem bestimmten Punkt der Geschichte ist das wichtig, dann eventuell doch.

Aktuell bin ich auch nicht sicher, ob ich verraten werde, warum und vor allem wo ich zur Heilbehandlung gewesen bin. Vielleicht ist es gar nicht möglich, dies zu umgehen, dann wird sich das zu gegebener Zeit zeigen, in Planung ist es jedenfalls gerade nicht. Versucht vielleicht einfach, es selber anhand der Story herauszufinden.

Erfahrungsmäßig liegen zwei Behandlungsaufenthalte an verschieden Standorten in einem Abstand von 16 Jahren hinter mir. In erster Linie wird es um den letzten im Sommer 2019 gehen, bestimmte Vergleiche werden aber höchstwahrscheinlich auch Erlebnisse der ersten Reha einschließen. Da sagt bestimmt jetzt jemand: „Bah, ich war schon 5x weg, was schreibt der Anfänger da?“ Das könnte sein, klar! Darum sage ich: „DANN SCHREIB DOCH SELBER WAS!“ Ist das jetzt geklärt? Gut, dann geht es jetzt los ;-)

Ehe man überhaupt fahren darf.

Lasst uns den ärztlichen Kram mit Diagnosen und Anträgen überspringen, das wäre genug Stoff für eine eigene Artikelreihe. Sagen wir mal, der Bescheid der Rentenversicherung ist gerade angekommen und man weiß, wohin es gehen wird. Noch nicht wann, aber der Ort ist wenigstens bekannt. Alles Weitere folgt wohl in einem Schreiben der Klinik. Fünf Wochen hat man mir zunächst bewilligt, der Rest bleibt abzuwarten. Da bin ich vorsichtig mit den Prognosen, bei der ersten Reha 2003 sollten es vier Wochen sein, sechs waren es am Ende.

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