Weil ich sie irgendwie ganz besonders mag
Man hat ja schon so seine Favoriten in der Fotosammlung, gell? Manchmal ist es einfach das Motiv, nicht selten auch die Erinnerung, die ein Bild im Kopf als etwas Besonderes kennzeichnet.
Seien es die Tage, an denen man knapp dem Zorn der Tochter entkommt, die mit Mehl auf dem T-Shirt und Teig an den Händen, nicht das Spülbecken erreicht, weil da jemand mit der Kamera im Weg steht oder auch die Gitarren, die, einmal ins Rutschen gekommen, den halben Tisch abräumen.
Gerne bleiben auch die Augenblicke im Geiste erhalten, in denen man einen Schaden nur knapp verhindern kann. Wenn zum Beispiel bei der Aufnahme eines Artikelbildes das Smartphone nur deshalb nicht in der vollen Kaffeetasse landet, weil man den Pott geistesgegenwärtig aus der Flugbahn des teuren Handys geschubst hat. Wenn anschließend die Sauerei auf dem Tisch der Gattin die Zornesröte ins Gesicht treibt. OK, ich glaube nicht, dass mir das passiert ist, aber garantieren würde ich dafür auch nicht
Es kann sich auch vielleicht nicht jeder vorstellen, dass drei Leute nötig sind, um eine Wassermelone, wie den guten Jack da oben, zu knipsen. Der Lump bleibt nämlich nur so lange stehen, bis man fast den Auslöser betätigt hat, kippt eine Zehntelsekunde vorher um, schlägt sich antifotogene Macken und will sofort gegessen werden. Nur – ein Bild hat man dann ja immer noch nicht
All das sind Momente in Bildern, die sich für den Betrachter natürlich nur offenbaren, wenn er live dabei ist oder eben den entsprechenden Blogartikel liest. Was aber immer bleibt, ist das Motiv und zu dem kann man ja eben die Geschichte erzählen, wenn es nicht nur um das geht, was offensichtlich ist.