Weihnachtseinkauf mit dem Auto: Neue Feinde und Freunde

Parken an WeihnachtenWisst Ihr eigentlich, wie man sich Feinde beim Weihnachtseinkauf machen kann? Ohne dies zu wollen? Ich erklär’s kurz…

Voraussetzungen, oder besser, was wir brauchen:

Den Tag vor Heiligabend, ein Lebensmittelgeschäft, einen rappelvollen Parkplatz und eine Stellfläche, auf welcher man, unter Einsatz seiner Gesundheit, den eigenen PKW abgestellt hat (an Heiligabend selber, dürfte das ebenfalls sehr gut funktionieren).

Nun geht man nach den Besorgungen einfach zum Auto, weil der Rest der Family noch an der Kasse steht und plant, vorsorglich den Kofferraum zu öffnen. Zeitgleich hat aber eine unbekannte Frau ihrerseits den Parkplatz befahren und möchte natürlich ihr eigenes Auto zeitnah abstellen. An solchen Tagen ein mutiges Vorhaben, ein kritischer Augenblick!

Jedenfalls hat die gewitzte Dame durch ihren geübten Blick längst erkannt, dass man selber mit dem Schlüssel in der Hand zu seinem Fahrzeug geht. Sie bremst hart, blinkt schon im vorauseilenden Gehorsam und steht. Hinter ihr beginnt der Stau durch Nachfolgende, das Adrenalin steigt von Fahrer zu Fahrer. Ich gehe also zu meinem Auto, öffne den Kofferraum und mache: Nix!

Warum auch? Ist ja noch nichts da, zum Einpacken, kommt erst noch. Die werte Dame allerdings ist nun plötzlich weniger damenhaft, sie erinnert eher an eine Furie. Dem Gesicht nach. Vielleicht auch, weil ich nur lächelnd den Kopf schüttle, mit den Schultern zucke und zum jetzigen Zeitpunkt garantiert nicht wegfahren werde. Shit happens, Baby! Sie gibt auf und fährt weiter, allerdings nicht ohne zu demonstrieren, dass über 4000 Umdrehungen pro Minute an Motordrehzahl, beim Anfahren eher sinnlos sind. Auf einem Parkplatz zumindest, bei feuchtem Untergrund… Ich war echt am überlegen, ob ich das Spielchen wiederhole. Nur um zu schauen, ob der oder die Nächste genau so drauf sind. Man soll aber das Universum nicht reizen, oder?

Wenige Minuten später wird einem dann aber wieder gezeigt, was für ein guter Mensch man doch wahrscheinlich ist. Das gekaufte Gut ist verstaut und das Auto wird dicht gemacht, als ich beim Einsteigen einen älteren Herren sehe. Er rollt langsam an uns heran und gestikuliert die Frage, ob ich wegfahre. Ich zeige auf mein Auto und in die Fahrtrichtung, um zuzustimmen. Der Mann lächelt, ich lächle zurück und kann in Ruhe ausparken, da er ja den Weg blockiert und mir somit freie Bahn beschert. Es fehlt nur noch ein dezenter sakraler Gesang und ein wenig gleißendes  Licht, um die Szene abzurunden. Seufz.

Hab‘ ich jetzt etwas dramatisiert und ausgeschmückt? Mit Sicherheit ;-)

 

 

 

 

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