Andere Prioritäten
Stammleser wissen ja um meine Vorliebe für Kaffee, ebenso den aktuell immer wiederkehrenden Internatsaufenthalt und die diversen Probleme, die sich in der Kombination ergeben. Eigentlich könnte ich nun Ruhe geben, einfach immer wieder Kaffeepads kaufen und gut ist’s, aber das wäre zu simpel.
Zum einen habe ich immer noch ein fast volles Pfund Kaffee hier stehen (gehabt), zum Anderen ist der Pad-Kaffee zwar irgendwie auch ein vollwertiger Kaffee, aber eben nicht der, den ich auf Platz Eins des Geschmackes wählen würde. Vielleicht werde ich beim Testen der unzähligen Padsorten irgendwann das Nonplusultra finden, aber das kann dauern und im Lotto gewonnen habe ich auch nicht.
Zeit
In weiser Voraussicht habe ich aber auch Permanentsiebe gekauft. Die Teile, die man aufklappt, Pulver einfüllt und sie dann eben in der Padmaschine zubereiten kann, immer wieder und wieder mit allem, was sich eben durch heißes Wasser in ein trinkbares Format bringen lässt.
Jetzt ist es hier bei mir im Internat zum Glück so, dass ich alleine durch die eingesparte Fahrzeit doch die eine oder andere Minute vom Tage für Kurzweiliges nutzen kann. Klar, es ist schon die erste Pflicht, sich um den Lernstoff zu kümmern, aber gerade in Lernpausen kommt man ja zuweilen auf die besten Ideen
So ist zum Beispiel alleine das Austesten der maximal möglichen Brühvorgänge mit einem einzigen Pad bzw. Sieb echt spannend. Mit jedem Vorgang steigt die Spannung und nach den jeweiligen Geschmackserfahrungen wird auch die Toleranz beim Würgereflex größer. Fazit: Normale Pads nur 1x nutzen, ein knackig gefülltes Permanentsieb tut’s zur Not auch 2x, ZUR NOT! (Macht das nicht ….!)
Jedenfalls sind das alles so kleine Gelegenheiten, Dinge zu zelebrieren, für die man zu Hause irgendwie keine Lücke im Alltag findet. Manche von uns dürfen vielleicht auch in der Küche nicht so experimentieren, wie sie möchten
Um mal beim Kaffee als Beispiel zu bleiben …
Er ist ja eigentlich ein Genussmittel, also sollte eigentlich auch der Umgang damit ein wenig respektvoller erfolgen. SOLLTE … Im Prinzip schüttet man die Suppe einfach in sich hinein, weiß nicht wirklich, ob da nun eine Wirkung war im jeweiligen Moment und macht den Becher wieder voll. Auf der anderen Seite ist unsere Lebenszeit nicht nur ungleich wertvoller, im Gegensatz zum Kaffee, ist sie sogar endlich. Nur, nimmt da der Alltag Rücksicht drauf? Darf man über den Tag sein Leben immer respektvoll zelebrieren? Nein! Energie wird gebraucht, Kaffee muss her!
Ist schon eine komische Sache, die Zeit und das, was man mit und aus ihr macht.