Der Zwang zur ständigen Karrierejagd?

Der Zwang zur ständigen Karrierejagd?Karrieredruck vs. Loyalität

Mir fällt immer mehr auf, dass bei den gängigen Karriereplattformen ein merkwürdiges Muster zu erkennen ist.

Da ich regelmäßig mitlese, wird eines immer deutlicher:

Es scheint fast unnormal zu sein, wenn man nicht ständig auf der Suche nach dem nächsten Job oder einer Gehaltserhöhung ist.

Einfach nur informiert bleiben oder sich beruflich weiterentwickeln, ohne gleich die Kündigung in Erwägung zu ziehen – das wirkt mittlerweile fast schon suspekt.

XING

Für mich hat sich die Plattform zu einer teuren Jobbörse entwickelt, die andere Anbieter inzwischen besser und günstiger abdecken. Es fühlt sich an, als würde es dort nur noch um das ständige Suchen nach neuen Positionen gehen.

LinkedIn

In der Hinsicht zwar (noch) nicht ganz so schlimm, aber auch dort habe ich das Gefühl, dass man oft einem bestimmten woken Zeitgeist folgen muss, egal, wie unsinnig manche Trends erscheinen. Der professionelle Austausch mag noch möglich sein, aber dieser Druck, sich ständig neu beweisen zu müssen, scheint doch oft durch.

Karrieredruck vs. LoyalitätUnd was wird dabei komplett übersehen?

Die Loyalität, die ein Unternehmen braucht, um erfolgreich zu sein. Vertrauen, Planungssicherheit und ein menschliches Miteinander – ohne diese Werte funktioniert auf Dauer gar nichts.

Stattdessen pushen diese Plattformen eher den Eindruck, dass man als Mitarbeiter immer auf der Suche nach dem nächsten großen Ding ist.

Manchmal ist das Gras vielleicht auch nur aus der Ferne am anderen Flussufer grüner …

Ich persönlich bin durchaus zufrieden, wenn ich ohne Not und seelisch ausgeglichen einfach meinen Job machen kann, aber vielleicht ist es einfacher, Neid als Geschäftsmodell zu nutzen, ich weiß es nicht ;-)

 


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Die Zeitmaschine im Kopf: eine kurze Reise durch Erinnerungen

bmw-323i-e21-cockpitIch wurde gerade getriggert!

In einem Tweet bei Twitter ging es irgendwann um das Anschauen von alten TV-Sendungen, vornehmlich aus den 80er und frühen 90er Jahren.

Irgendwie hat dies bei mir etwas ausgelöst. In meinem Kopf wurde ein, sich in Echtzeit selbst erstellender, Film gestartet.

Keine große Reise, nein!

Ein ganz gewöhnlicher Tag, für ganz normale Erledigungen. Nur, dass eben der größte Teil davon für immer Erinnerung bleibt, es existiert vieles aus der Zeit schlicht nicht mehr.

Die Autos sind längst als etwas anderes unterwegs, die Musik Kult oder vergessen. Die meisten Orte haben heute andere Bedeutung, vor allem sind leider auch viele der Menschen aus der Zeit, nicht mehr in der Gegenwart zu erleben.

Los geht es:

Ich steige für einen kurzen Moment noch einmal in meinen BMW 323i. Den E21, der E30 ist noch zu neu, für mich unbezahlbar.

Radio an, Kassette rein, die „Sisters of Mercy“ hämmern den „Temple of Love“ in mein Gehör. Wahrscheinlich schüttelt meine Mutter schon wieder den Kopf, weil sie die Musik bis in die Wohnung hört. Nun, es ist wirklich etwas dolle mit der Lautstärke, mal leiser drehen.

Im 323iDer erste Weg führt zur BP-Tankstelle, ich muss verbleites Benzin tanken. Vielleicht wieder teurer heute, wahrscheinlich um 1.15 DM der Liter.

Den Tankwart kenne ich schon lange, zum Sprit noch zwei Raider und eine Flasche Cola, das kennt er schon. Beim Bezahlen lese ich auf der Bildzeitung eine Schlagzeile, irgendwas mit Helmut Kohl und Genscher.

Ich fahre auf den Parkplatz der Firma, es ist 6 Uhr früh, der Job ruft. Heute ist wieder ein Montageeinsatz fällig. Das ist gut, vor allem ruhig.

Wenn man den Hof verlassen hat, kann einen niemand mehr erreichen, bis der Tag auf der Baustelle vorbei ist. Sollte die Arbeit schneller von der Hand gehen, kann man immer noch an einer Telefonzelle stoppen und Rücksprache halten. Hab ich eigentlich noch was auf der Telefonkarte? Egal, ein paar Groschen liegen bestimmt im Handschuhfach.

Nichts Außergewöhnliches auf der Arbeit heute, endlich Feierabend. Anschließend geht es nach Allkauf, ich brauche eine paar leere VHS- und auch Audiokassetten.

Für den Ton werden es wohl wieder BASF Chromdioxid, bei den Videobändern ist mir die Marke relativ egal.

Blöde, die VHS-Tapes sind da, nur keine für die Musik. Wohin nun? Vielleicht bei Divi? Ne, nicht mehr heute, um 18:30 machen die den Laden ja dicht. Außerdem will ich nach Hause, da gibt es vielleicht etwas Neues.

Es kann nämlich sein, dass endlich die Fernsehantenne aufgerüstet ist, ich will auch mal RTL schauen, mit Sat-1 wird’s höchstwahrscheinlich ohnehin wieder nichts, die senden ihren Kram hier einfach zu schwach aus.

Klar, ich könnte auch noch einen Filmvorrat in der Videothek holen, langsam wird das aber auch teuer. Nebenbei kenne ich das Spielchen mit dem Ausleihen, der Rückgabe und dem Zurückspulen. Vergessen als Ausrede zieht bei beidem nicht und ich zahle wieder eine 1 DM „Erinnerungsgeld“.

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