Da wir demnächst einige seiner Art zum Essen eingeladen haben (ob sie nun wollen, oder auch nicht), mussten wir die Gäste gestern mit dem Auto vom Geschäft abholen.
Da wir noch einige andere Dinge zu erledigen hatten, musste die Bande eine ganze Weile im doch recht warmen Auto verbringen, und dabei habe ich bemerkt, dass diese Truppe wohl doch ein Problem mit der Körperhygiene hat. Kurz gesagt, es roch etwas streng.
Ich habe erst leicht misstrauisch die Teile meiner eigenen Familie beäugt, die mit auf der Einkaufstour waren, aber an denen kann es nicht gelegen haben, wie ein einfacher Schnüffeltest gezeigt hat
Nun, ich werde mit Herrn Lauch mal über das Problem sprechen und ihm auch gleich mitteilen, dass seine Verwandten den Haushalt ohnehin nicht mehr auf dem Weg verlassen werden, auf dem sie hereingekommen sind. Dem Bild nach hat er das aber wohl schon selber bemerkt. Nun ja, die Küche ist eben ein zeitweise grausamer Ort
Das wir im Moment in einer Ausnahmesituation leben, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Das man im Augenblick einige Aktivitäten in der Öffentlichkeit nur mit Atemschutz erledigen soll (bald muss), verwundert auch nicht wirklich, die Zeichen das es so kommt, waren recht deutlich. Es sei jetzt auch völlig außen vor, ob das alles Sinn oder Unsinn ist, wer nicht zur Kasse gebeten werden will, muss sich wohl fügen.
Ich persönlich bin kein Freund dieser Vorgabe, allerdings halte ich das Ganze auch nicht für eine Schutzmaßnahme, sondern für eine Alibiverordnung, um einige Lockerungen zu legitimieren, die ohnehin auf viel Kritik stoßen. Alles nach dem Motto „Mit den Masken haben wir ja zusätzliche Sicherheit!„.
Nicht, dass ich etwas gegen den Schutz an sich habe, wenn es hilft, dann sollte es schon so sein. Das aber auf der einen Seite plötzlich diese Masken das Zaubermittel sein sollen, die vor ein paar Wochen noch als nutzlos deklariert wurden, jetzt aber andererseits allumfassendes Heil bringen, dies muss man ja nun nicht unbedingt akzeptieren.
Was ich (nicht nur) heute allerdings so beobachten konnte, bestätigt eher meine Überzeugung, dass es Leute gibt, die selbst mit der Bedienung eines Kaffeelöffels überfordert sind. Nein, nicht überfordert, das passt gar nicht. Eher ist es so, dass sie gerne alle Verantwortung auf andere abschieben, SIE selber, haben ja schließlich alle Vorgaben erfüllt. Was können Diese denn dafür, dass es ungeplante Hürden und unbekannte Situationen gibt? Einiges schreit direkt nach der Denkweise „Jetzt ist alles sicher, ich habe eine Atemschutzmaske!“ Ja, ich weiß, das gilt auch an vielen anderen Stellen, aktuell ist es aber gerade so schön typisch. Komm mir übrigens keiner, mit dem Argument ‚mangelnde Gewöhnung‚. Ich habe jahrelang mit Atemschutz gearbeitet, das ist extrem hinderlich und belastend, aber machbar. Außerdem, wie kompliziert kann es sein, auf einen Lappen vor dem Gesicht aufzupassen, wenn man nicht gerade körperliche Höchleistung verrichtet? Nun ja, so ist eben meine Sicht der Dinge, muss ja nicht richtig sein und für jeden passen Der Alltag ist mit Gesichtsschutzmasken natürlich auf jeden Fall erschwert und genau das führt dazu, dass durch den Wunsch sich Erleichterung zu verschaffen, die Wirkung solcher Maßnahmen minimiert wird.
Zu beobachten
Wie auch immer, ab Montag gilt die Vorschrift, beim Einkauf und in öffentlichen Verkehrsmitteln, einen Mundschutz zu tragen. Hier und da kann man heute schon Menschen sehen, die dies umsetzen. Bei einigen ist allerdings wohl noch nicht so richtig angekommen, dass es nicht darum geht, so ein hippes Ding nun zur Dekoration zu nutzen, sonder das es Schutz bieten soll. Dies wiederum klappt aber nur, wenn man ein Minimum an Verstand bei der Benutzung so eines Teils einsetzt.
Das kommt gerade eine Dame zum Einkaufswagendepot eines Discounters, zupft Ihre Maske aus der Jackentasche und schnalzt sich diese zunächst mal unter das Kinn. Blitzschnell wird der Transportwagen aus dem Vorrat genommen, die leere Tasche verstaut und los geht es Richtung Eingang. Einige Meter vor der Tür wird dann der Lappen über das Gesicht gezogen.
Während des Einkaufs wird hier am Gesichtsschutz gezerrt, dort gezupft und als das Smartphone klingelt, verschwindet die komplette Geschichte für die Dauer des Anrufes, praktischerweise wieder komplett unter dem Kinn.
Am Ausgang sehe ich die Frau wieder, als sie die Maske komplett abnimmt und diese ihren Platz in der Jackentasche einnimmt. Sollte sie da bleiben, würde sich wohl jeder Freund von Petrischalen, diebisch freuen. Freies Wachstum, für freie Keime! OK, als Spuckschutz für Fremde kann da vielleicht noch was gewirkt haben, beim Selbstschutz geht der Erfolg wohl eher in Richtung 0 Punkte. Nun gut, vielleicht werden ja Jacke und Mundschutz täglich und nach jeder Benutzung gewaschen…
Nicht immer ist es Nachlässigkeit
Im nächsten Laden trifft man dann auf einen älteren Herren, der wohl durchaus zur Gruppe der Menschen gehört, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Eher schlecht als recht, bewegt er sich mit seinem Rollator durch die Gänge. Das Atmen scheint ihm ohnehin schon schwerzufallen, er muss auch zwischenzeitlich immer mal stehen bleiben oder setzt sich zeitweilig auf seine Gehhilfe. Was macht er also in diesem Moment? Er zieht die Maske herunter, um mal kurz durchzuatmen. Dummheit? Nein, ein ganz normaler Reflex. Instinkt und natürliches Verhalten, lassen sich eben nicht durch Vorschriften umgehen. Mir stellt sich allerdings auch die Frage, warum er sich dieser Tourtour überhaupt aussetzen soll oder muss.
Ich meine, ob eine Atemschutzpflicht nun nötig ist oder nicht, da kann man geteilter Meinung sein. Wenn man aber doch ohnehin nicht drumherum kommt, dann kann man es doch wenigstens gewissenhaft machen, oder? Na, Hauptsache Maske und alles wird gut.
Der Kühlschrank wird leer, auf der Essenliste stehen Gerichte, für die bestimmte Zutaten benötigt werden – Kurz, Du musst einkaufen.
In normalen Zeiten, ist dies ja ein völlig normaler Vorgang, eigentlich denkt man nicht groß darüber nach. Es sei denn, es ist zum Beispiel Weihnachten oder Du hast, dummerweise, zu viel Kaffee in Dich hineingeschüttet. Normalerweise…
Die Sondersituation
Jetzt haben wir aber eben, dummerweise, keine normalen Zeiten. Menschen können durch die aktuellen Zustände sozusagen der Paranoia freien Lauf lassen. Einige Viren machen das Gleiche, es ist eine Gegenwart erreicht, in der alle das machen können, was sie wollen. Alles, nur eben nicht das Essen, nach dem gerade der Sinn steht. In diesen Wirren um Corona gehst Du nämlich erst einkaufen und überlegst dann, was Du aus dem, was Du ergattern konntest, überhaupt basteln kannst.
Wobei diejenigen, die an den leeren Regalen schuld sind, ja auch nicht besser dastehen! Wir zum Beispiel haben bei der letzten Shoppingtour keine Nudeln bekommen, also sind wir auf Reis ausgewichen, einfach so. Wer jetzt aber in seinen Schränken palettenweise Mehl gebunkert hat, ist doch noch viel abhängiger! Wenn die oder der, jetzt keine Eier oder auch keine Milch bekommen können, was nützt das dann alles, mit dem Mehl? Was will man dann machen? Selbstbestäubungsspiele zum Wälzen oder einen Mühlenfetisch ausleben? Wisst Ihr was? Ich will da gar keine genaueren Informationen, ich habe allerdings eine neue Einstellung, was meine Mitmenschen angeht, das wirkt auch über COVID-19 hinaus!
Der Weg
Da eigentlich die Leute in den eigenen vier Wänden bleiben (sollen), sind die Straßen schon recht leer. Wenn man nun aber meint, dass die Wege schneller befahren werden können, ist dies ein Irrtum. Es sind zwar weniger Menschen unterwegs, dafür aber die Richtigen! Es sind nämlich alle die on Tour, die entweder gefrustet ihrer Wege gehen, weil sie gar keine Lust haben, das Haus zu verlassen oder, noch schlimmer, die, mit denen auch sonst im Alltag nicht auszukommen ist. Die Egoisten oder Ignoranten, denen ein friedliches Miteinander zu jeder Zeit, am Allerwertesten vorbeigeht. Es wird blind über die Straße gerannt, einfach die Autotür zu Fahrbahn hin aufgerissen oder mitten auf der Kreuzung angehalten um zu bemerken, dass der Lieblingsklamottenladen, gar nicht geöffnet hat. Alles so was eben. Kommt man nun aber auf den Supermarkt- oder Discounterparkplatz, ist es da voll, wie am Tag vor Weihnachten.