Nächste Woche ist der letzte Unterricht vor meinen Ferien.
Der Rest findet ab Montag pandemiebedingt allerdings online statt, es geht heute schon ab nach Hause für mich.
Teams und E-Mail erfordern ja nun nicht unbedingt meine Anwesenheit auf dem Campus und das Zimmer kommt bestimmt mal eine Weile alleine klar
Da jetzt schon klar ist, dass mindestens die ersten beiden Wochen nach den Ferien hier, in vorauseilendem Gehorsam, ebenfalls nicht in Präsenz ablaufen, kann es gut sein, dass ich Heidelberg erst in mindestens 6 Wochen wiedersehe.
Nun, man wird sehen, ob es bei dieser Planung bleibt …
Da erscheint mir das erfrischend-chillige Foto irgendwie passend
Ostern steht vor der Tür, der umschulungsbedingte Internatsbewohner des Haushaltes hier (also ich) ist zu den Ferien ein paar Tage zu Hause und freut sich durchaus auf Mahlzeiten, die frisch zubereitet am heimischen Tisch zu genießen sind.
Über die Ostertage dürfte dies obendrein etwas üppiger ausfallen und da die vergangenen Tage durchaus energiezehrend verlaufen sind, habe ich sogar noch ein paar Kalorien in Reserve
Um das zu würdigen, hinterlege ich mir mal ein paar Mahnmale für die Zeit, die bis vor Kurzem und auch wieder demnächst die Nahrung ausmachen wird.
Nein, nicht falsch verstehen, man lebt nicht schlecht im Internat, aber wenn man sein Essen alleine jagen, erlegen und zubereiten muss, dann wird man gelegentlich etwas bequem.
Wenn dann, wie bei den Spaghetti, eine liebe Mitschülerin ihre Vorräte mit einem teilt, kommt man sogar vom Fast Food weg und auch die von zu Hause mitgebrachten Vorräte werden natürlich ganz behutsam dosiert.
Und nein, ich habe das nicht alles alleine gegessen, was da in der Tüte ist.
Genau gesagt, habe ich da gar nichts von dem gegessen, was da in der Tüte zu entdecken ist, aber ich habe mal spioniert, wie sich andere Leute dort versorgen, man kann allerdings auch recht schnell arm bei der ganzen Geschichte werden
Manchmal ist man ja auch eher bescheiden, gell?
Wenn man auf seine Kalorien achten will, ist Fremdzubereitetes allerdings immer etwas schwierig, wer weiß denn schon, ob da Mayonnaise mit 700 kcal auf 100 Gramm verwendet wurde oder Margarine irgendeiner Halbfettstufe, wenn man noch nicht probiert hat? So der Hunger groß genug ist und man schon mal am Kauen ist, juckt’s einen dann ja auch nicht mehr …
Wenn alle Stricke reißen, muss es eben wieder etwas natürlicher werden
Dieses Mal habe ich mir allerdings buchstäblich etwas zum Spielen mitgenommen, bin nur gespannt, ob ich die Zeit finden, die Gitarre auch zu benutzen.
Was auch sicher ist:
Was immer man sich hier auf dem Campus vornimmt, kann ins Wanken kommen, wenn man wen zum Quasseln findet
Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass ein gewisser Lernaufwand durchaus mit Priorität zu bewerten ist, was auch einer meiner Gründe ist, trotz Online-Unterricht wieder nahe am Geschehen leben zu wollen. Zumindest, für eine Weile
Ihr kennt ja bestimmt noch das Moralei. Seit es in der Realität angekommen ist, hütet es natürlich auch mein Internatszimmer hier, wenn ich zwischendurch abwesend bin.
Gerade durch die vergangenen Ferien, in denen das Internat schlicht komplett dicht war, hatte das Ei natürlich die volle Verantwortung.
Kuriose Dinge
Nun ist mir natürlich klar, dass dieser kleine Blödsinn mit dem Moralei purer Unsinn ist. Es handelt sich eben nur ein Plastikei mit angeklebtem Kleinzeug, wer weiß denn schon, ob es wirklich auch seine Pflicht erfüllt, sobald die Tür hinter mir zugeht?
Allerdings scheint es doch mehr zwischen Himmel und Erde zu geben, als wir uns im Alltag träumen lassen.
Als ich nämlich gestern erstmalig wieder in meine Räume hier gekommen bin, saß das Ei immer noch so, wie auf dem Foto oben zu sehen, und genau so, habe ich es ende Juli auch mit seinem Wachauftrag hier zurückgelassen.
Gestern Abend nämlich, da schaue ich auf das Regal, in dem es steht und sehe diesen Anblick!
Wir reden hier über ein offenes Schrankfach, das obendrein eine feste Verbindung zur Wand hat. Da wackelt nichts oder animiert abgestellte Sachen sonst wie zum Umfallen.
Es kann also wirklich nur so sein, dass dieses loyale, zuverlässige und wachsame Moralei in den letzten 4 Wochen alles gegeben hat, quasi bis zur Erschöpfung.
Nun, jetzt hat es sich eine Pause auch redlich verdient
Morgen, also am Freitag, ist für mich der letzte Unterrichtstag vor den sozusagen Sommerferien.
Anschließend heißt es drei Wochen lang Bücher geschlossen lassen (na ja, vielleicht nicht die ganze Zeit…) und Ruhe ist.
Ich fahre zwar nicht weg, aber alleine die Gedanken auf den Verzicht der Gurkerei nach Heidelberg und das Packen der Koffer, haben schon einen gewissen Reiz
Ich habe in dem Bild mal kurz dokumentiert, wie sich die Zeit heute am Donnerstag, für mich anfühlt