Aus dem Internatsleben: Die erste Nacht …

internatsbettDer Mensch ist ein Gewohnheitstier!

Wie die meisten Leser hier wissen, befinde ich mich momentan in einer beruflichen Vollzeitumschulung.

Fragt mich nicht, wie man mit zarten 52 (fast 53) Jahren dazu kommt, ich weiß es auch nicht mehr so genau, es ist halt so ;-)

Mal hier mal dort

In den letzten nicht ganz 12 Monaten hat es sich durch Corona (und auch noch einige andere Umstände) immer wieder ergeben, dass einige Wochen des Unterrichts im Internat, andere von zu Hause aus durchgeführt werden konnten oder mussten.
Rein vom Lerneffekt her ist das Verbleiben im Internat eigentlich bisher immer die bessere Wahl gewesen, wenn man jedoch mehrere Wochen am Stück wieder im heimischen Bett verbringen kann, hat das natürlich durchaus auch seinen Reiz, sodass sich das immer wieder mal im Wechsel ausgenutzt habe.
Die Umgewöhnung ist meist nicht sehr schwierig, schließlich hat man sich im Laufe der Zeit an jedem seiner Aufenthaltsorte einigermaßen eingerichtet, zu Hause ist ohnehin irgendwie die Referenz für den Rest.

Die erste Nacht

Woran ich mich bei dem Ganzen jedoch wahrscheinlich nie gewöhnen werde, ist die jeweils erste Nacht, wenn man seinen Aufenthaltsort mal wieder geändert hat.
Das beginnt bei ganz banalen Dingen, wie, dass ich hier im Internat rechts aus dem Bett aussteige, zu Hause dagegen linksherum. Was natürlich zur Folge hat, dass, wenn man gerade angereist ist, in der ersten Nacht der Geist noch nicht so ganz auf die neuen Zustände reagieren will und mal prompt in die falsche Richtung startet.
Im Internat ist es bestenfalls schmerzhaft, wenn ich vor die Wand trete, die sich eben auf der linken Seite befindet. Wesentlich schlimmer ist dies zu Hause, wenn man beim Aussteigen nachts aus dem Bett anstatt des Fußbodens seine eigene Ehefrau unter den Füßen vorfindet!

Leute, glaub mir, das kann Ärger geben :oops:

Weiter geht es mit diesen kleinen Problemchen dann, wenn nachts mal wieder der Weg zum Klo angesagt ist. Hier hat allerdings das Internat klar die Nase vorne, nicht ganz 6 Meter aus dem Bett heraus einmal um die Ecke – schon bin ich dort.
Im trauten Heim Nummer 1, muss ich durch den Flur und eine kleine Treppe herunter, was im verpeilten Zustand des Nachtschlafes gelegentlich schon zu einem Drahtseilakt werden kann, wenn man das ignoriert. Nun, man gewöhnt sich an alles, aber mit Schmerzen lernt man doch schneller.

Lange Rede kurzer Sinn:

Die erste Nacht ist immer Mist :mrgreen:

 

 

Die ungeschönte Wahrheit: Was morgens wirklich geschieht!

Symbol ClockLos, hoch jetzt!

Hirn: „Wir sind aufgewacht, die Sonne scheint bald und der Tag beginnt, lieber Körper!

Penis: „Du weißt…?!?

Hirn: „Das geht gleich weg, reg‘ Dich ab.

Rücken: „Nicht aufstehen, Wirbel 5 klemmt fest!

Hirn: „Wir machen langsam …

Rücken: „Wirbel 4 und 6 hängen da mit dran, LIEGENBLEIBEN!

Hirn: „Nix da, sobald endlich Rückmeldung von der Schulter kommt, starten wir!

Rücken: „Schulter, lass‘ Dir Zeit! Hallo, Schulter!?

Hirn: „Schulter, gib mal ’ne Rückmeldung!

Schulter: „“

Rücken: „Sobald der Rest läuft, könnt Ihr noch mal nachfragen …

Hirn: „Wenn das mit Euch so weitergeht, mach‘ ich einen auf autoritärer Chef!

Penis: „Als wenn das was Neues wäre …

Gehirn: „Wer steht denn jeden Morgen, hart, aber nutzlos, in der Gegend herum? Du doch!

Penis: „Mehr wäre mit DEM Rücken ohnehin nicht drin!

Rücken: „Könnt Ihr jetzt einfach das Maul halten?

Hirn: „OK, vielleicht war ich zu heftig, wir legen noch eine kleine Schonungsminute ein!

Blase: „“Hihihi …

Hirn: „Ne, oder?

Blase: „Doch!

Hirn: „Ihr habt es gehört, Ihr wisst ja alle, wer der eigentliche Chef ist …

Rücken: „Wirbel 4 und 6 würden Wirbel 5 notfalls stützen, vielleicht geht’s doch.

Hirn: „Sehr interessant, wirklich, ich beginne zu begreifen! Schulter?

Schulter: „“

Hirn: „OK, wir starten. Die Schulter lassen wir außen vor, das müssen die Muskeln ausgleichen!

Muskeln: „Bist Du irre?

Hirn: „Jetzt habe ich aber die Schnauze voll! Hoch, elend faules Pack!

Blase: „Ja, am besten sogar nicht ganz so lahmarschig wie sonst!

Hintern: „Lasst mich da raus!

Hirn: „Jeder gibt jetzt sein Bestes, wir ziehen es durch! Los!

Hirn: „Liebes Gehör. Bitte ignoriere die Geräusche, die jetzt kommen …

Gehör: „Das kläre ich schon seit Jahren mit einem Tinnitus …

Hirn: “ :shock:

Hirn: „An alle! Wir stehen aufrecht, bitte koordinieren und gezielte Schritte machen. An die Augen: Wir orientieren uns in Richtung Klo, achtet auf Hindernisse. An die Zehen: Vorsicht, falls die Augen zu langsam sind.

Zehen: „Witzbold …

Schulter: „War was?

Hirn: „Nein, nur das Übliche …

Ergänzend: Vielleicht war ja auch die Nachtruhe mies ;-)

 

 

 

 

 

6 Uhr und irgendwas… – Variante 2

Das Desaster mit dem FahrenErinnert Ihr Euch?

Da war doch vor ein paar Wochen schon mal…

Heute Tochter S., der Bus kommt nicht, kannst Du?

Natürlich kann ich, natürlich will ich lieber… Gähn! Ach ja, andere müssen auch mit 4 Stunden Schlaf auskommen, was soll’s.

Das 3. Mal, dass der liebe ÖPNV das hier durchzieht, ohne jede Ankündigung. Bei der Beschwerde wird es wieder heißen: „Der muss gekommen sein, Fahrer XYZ, steht doch im Dienstplan.“ Ja sicher, ist klar…

 

In diesem Sinne auf eine Neues: GUTEN MORGEN! Auch nen‘ Tässchen Kaffee?

 

 

6 Uhr und irgendwas…

Das Desaster mit dem FahrenEs ist Sonntag, 6 Uhr und eine unbekannte Anzahl an Minuten.

Im Halbschlaf höre ich Tochter B.verzweifelt: „Meine Fahrgelegenheit hat mich versetzt, kann mich bitte wer nach Heppenheim zur Arbeit bringen?“

Was für eine Frage, klar kann ich. Will ich denn? Gähn!

Na, wenn man eh erst irgendwann nach 2 Uhr eingschlafen ist, kommt’s da auch nicht mehr drauf an und man lässt ja die Seinen nicht hängen.

In diesem Sinne: GUTEN MORGEN! Auch nen‘ Tässchen Kaffee?