Diabetes Typ 2, Mails, mein Senf zum Thema und auch sonst viel laienhafte Meinung!

diabetes-2.1Huch, ich habe Zucker!

(M)eine Erkenntnis nach 25 Jahren gesicherter Diabetes Typ 2 Diagnose.

Vorweg scheint es mir angebracht, zu diesem Blogartikel einige Punkte gleich zu Beginn klarzustellen:

  • Ich bin kein Arzt! Im Zweifelsfalle fragt IMMER (!) diesen!
  • Das hier sind meine persönlichen Erfahrungen, nichts anderes.
  • Den folgenden Zeilen liegt meine persönliche Meinung zugrunde, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er ist so geschrieben, wie ich das als Nichtmediziner eben verstanden habe, konstruktive Kritik wird gerne angenommen. Sollte allerdings jemand einfach trollen wollen oder ich merke, dass mein Text nicht gründlich gelesen wurde, wird die Mail oder auch ein Kommentar schlicht gelöscht. Wie fies? Ja, vielleicht, aber mein Blog – Meine Regeln!
  • Der Artikel jetzt wird (viel) länger und ist eigentlich untrennbar mit diesem hier verknüpft. Wer sich für meine Worte interessiert, sollte den vorher verlinkten wahrscheinlich zuerst lesen.
  • Vielleicht fühlt sich jemand durch meine Meinung angegriffen, aber das ist nicht meine Absicht. Ich kann (und werde) bei einigen Menschen mit meiner Meinung total daneben liegen, bei vielen aber auch eben nicht. Ich werde auf jeden Fall beim „sprechen“ nun nicht unbedingt die Hand vor den Mund nehmen ;-)

Zu Beginn vielleicht etwas Provokation

Ich werfe nun einfach mal einige Worte in den Raum, die, mich eingeschlossen, auf einen Großteil der an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankten Menschen zutreffen. Natürlich kann es anders sein, aber höchstwahrscheinlich muss man dann auch wesentlich differenzierter mit der Krankheit umgehen und der Beitrag hier nicht unbedingt der Passende.

Um es mit Joda zu sagen: „Angefressen sie ist, die Krankheit!“

Ja, um es mal ganz einfach zu sagen, der Zucker soll vom Körper in die Zellen gebracht werden, um daraus letztendlich die Energie zu generieren, die wir für den Alltag brauchen.

Der Mensch hat von Natur aus alles, was er dazu benötigt. Befindet sich im Blut mehr Zucker, wird einfach mehr Insulin ausgeschüttet und die Zellen können eben diesen Zucker aufnehmen und ihren Job machen.

Nun, bei Diabetes Typ 2 funktioniert das eben nicht mehr. Im Gegensatz zu Diabetes Typ 1 ist es ja nicht so, dass kein Insulin mehr produziert wird, sondern in den allermeisten Fällen sind die Zellen gegen das Insulin resistent und nehmen den Zucker nicht mehr auf. Fazit: Der Zucker bleibt im Blut und kann von den Zellen eben nicht verwertet werden.

Ich weiß, dass das jetzt sehr vereinfacht dargestellt ist, aber mehr braucht man für die eigentlich einfache Betrachtung zunächst nicht unbedingt zu wissen.
In meiner Situation, und nur von der kann ich hier schreiben, ist eben genau dies der Fall.

Hat also das Menschlein Hunger (in der Funktion, die ihm die Natur zugedacht hat), dann fehlt Energie. Nimmt es eine passende Menge Nahrung zu sich, kann der Körper diese verwerten und es geht einem wieder oder weiterhin gut.

Leider ist es aber nun so, dass uns jeden Tag dermaßen viele Verlockungen vor die Nase gehalten werden, dass man in der Regel deutlich mehr Energie zu sich nimmt, als der Körper benötigt, jedenfalls wenn es einem an einer gewissen Selbstbeherrschung mangelt. Bei manchen Menschen geht es gut, bei sehr vielen eben nicht. Im zweiten Fall steigt das eigene Gewicht und letztendlich kann der Körper mit den Zuckermassen nicht mehr zurechtkommen, man erkrankt vielleicht an Diabetes und anderen unschönen Dingen.

Was dann in der Regel passiert?

Die Krankheit, sie schmerzt und drückt zunächst nicht oder hindert einen sonst am Leben, wird verdrängt, gar verharmlost. Vielleicht hat man auch schon die eine oder andere Tablette vom Arzt verschrieben bekommen, auf jeden Fall ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man einfach so weitermacht – die Pillen (später ggf. auch die Spitzen) werden es schon richten.

Ich fasse unfein zusammen: Das Menschlein kann einfach weiter fressen!

Zugegeben, das sind vielleicht jetzt ein paar leicht überzogene oder auch anmaßend klingende Worte, aber wenn ich meine eigenen Gedanken über viele Jahre zugrunde lege, dann war genau das mein Denkmuster. Wobei „war“ auch ein bisschen gewagt ausgerückt ist, ich muss nach wie vor auf das achten, was ich esse, weil die Versuchungen bestehen bleiben und es ist nie besonders schwer, in schädliche Muster zurückzufallen.

Nun, wer hier des Öfteren mitliest, der weiß, dass ich seit ungefähr 3 Jahren meinem eigenen Verhalten den Kampf angesagt habe und die mittlerweile ziemlich stabil verlorenen 52 kg Körpergewicht haben sich nicht nur bei einem Zipperlein als unwahrscheinlicher Vorteil gezeigt. Aber, um das zu unterstreichen, all das, was ich hier mal so pauschal unterstelle in diesem Abschnitt habe ich mir selber vorgemacht.

Bisherige Reaktionen (auch) über den Blog hier

Egal, ob ich mich hier oder auch im realen Leben in irgendeiner Form zu den Themen Diabetes oder Gewichtsabnahme äußere, meist erfahre ich eine von drei Reaktionen:

  1. Missgunst oder Schadenfreude
  2. Anerkennung
  3. Meistens Klugscheißerei

Zu 1: Es ist für nicht Betroffene natürlich immer sehr einfach, Kommentare abzusondern, wenn man die angesprochenen Probleme nie hatte oder einfach nicht kennt. Ich persönlich hake solche Leute meist innerlich ab, weil erfahrungsgemäß von ihnen auch sonst nicht viel zu erwarten ist.

Zu 2: Das freut einen dann schon, allerdings bin ich auch jemand, der mit Komplimenten eher nicht umgehen kann, ich lasse das Wort „Verlegenheit“ an der Stelle einfach seine Wirkung entfalten :mrgreen:

Zu 3: Es ist unglaublich, wie schwer es ist, mit Argumenten und auch Beweisen dagegen anzukommen, was in Illustrierten, werbefinanzierten Medien und (vor allem) von wissenden Freunden oder Verwandten, an Weisheiten „gelehrt“ wird.

Nicht weniger erstaunlich ist allerdings, dass nicht wenige Leute einem zwar glauben, dass das, was man selber geschafft hat, funktioniert, bei ihnen aber leider nicht anzuwenden ist, weil dieses und jenes bei ihnen der Fall ist.

Gut, das kann natürlich sein, in 80 % der Fälle stellt sich dann aber im weiteren Gesprächsverlauf heraus, dass die betreffenden Personen einfach weiter wie gewohnt ihre Leckerchen genießen wollen, eigentlich machen sie ja alles richtig.

Nun, solange man diesen Leuten keine Lösung anbietet, wie sie quasi beim Naschen leichter werden und gleichzeitig ihren Blutzucker senken, werden sie immer das letzte Gegenargument haben und ich beende dann diese Thematik mit oder bei ihnen, weil es schlicht nicht mein Hintern ist, um den es geht. Punkt. Bei anderen gesundheitlichen Ursachen kann nur der Arzt helfen, aber bestimmt nicht privates Geschreibsel im weltweiten Netz.

Das Problem

Grundsätzlich ist das mit dem Diabetes auch so ein Informations- und Glaubensproblem. Selbst wenn man, wie ich zum Beispiel, eine gewisse Anzahl an Diabetesschulungen hinter sich hat, weiß man hinterher eigentlich nicht viel mehr als vorher, hat sich aber das, was eindeutig ist, mehrfach angehört.

Es gibt einfach zu viele Dinge, die einem Diabetiker im Laufe seines Lebens als Allheilmittel angepriesen werden. Die einen schwören auf „Low Carb“, weil eben keine Kohlenhydrate auch keinen Blutzuckeranstieg veranlassen, sie setzten dann oft auf eine Eiweißernährung. Wieder andere dagegen meiden nur Zucker, obwohl der garantiert nicht nur ist, wo es auch süß schmeckt und all diese Dinge eben.
Man muss es halt kombinieren. Mein Weg, das Gewicht zu verlieren, ging schlicht und einfach über die Kalorien. Einfach nicht mehr Energie zuführen als verbraucht wird, dann muss das Gewicht sinken. Viel mehr habe ich eigentlich auch nicht gemacht.
Ich habe weder darauf geachtet, dass ich möglichst wenig Kohlenhydrate in mich hinein schaufle, noch habe ich um alles einen Bogen gemacht, was irgendwie süß schmeckt. Ich habe einfach in dem Gesamtpaket Ernährung, alles, was ich gerne esse untergebracht, weil ich genau weiß, wenn ich all das komplett vom Speiseplan verbanne, wird mein Plan scheitern.
Verzichte ich zum Beispiel komplett auf Kohlenhydrate, funktioniert mein Kopf sehr träge. Das Gehirn scheint (bei mir zumindest) die Energie zu brauchen und auch eine gewisse Dauermüdigkeit stellt sich ein, die nicht besser ist als die Müdigkeit, die irgendwann einsetzt, wenn der Zucker mal wieder zu hoch ist oder beziehungsweise war.

Es macht also wenig Sinn, den Zucker und alles was den Zucker nach oben treibt, zu reduzieren, um die Kalorien mit anderen Lebensmitteln nachzuholen. Wenn das Gewicht nicht sinkt, bekommt man den Diabetes nicht dauerhaft in den Griff.
Ich nehme nur mal den gesunden Apfel als Beispiel, der sicherlich nicht das schlechteste Lebensmittel ist, aber immerhin in einem durchschnittlichen Vertreter seiner Art durchaus 3 – 5 Broteinheiten konzentrieren kann, die den Blutzucker eben nach oben treiben. Hätte man alternativ vielleicht aufgetretenen Heißhunger einfach ein mit einem Stück Fleisch bekämpft, wäre der Blutzucker eben grad gar nicht angestiegen, allerdings hätte man wohl auch deutlich mehr Kalorien zugeführt. Hundert Gramm Apfel haben so in etwa 60 Kalorien, hundert Gramm Schnitzel bringen selbst unpaniert mehr als das Doppelte auf den Plan. Manchmal kann man Heißhunger auch einfach ignorieren oder mit einer Tasse Kaffee oder Tee überwinden.

Man muss also schon schauen, wie man sein Essen verteilt. Ich erwähne noch mal den oben verlinkten Artikel, den ich vor mittlerweile einigen Jahren geschrieben habe, da steht noch mehr zu meiner Denkweise drin. Wie gesagt, mein Weg muss nicht DER Weg sein, er hat bei mir nur schlicht funktioniert.

Es ist einfach auch so, das man selber auch handeln WILL! Soll sich nichts ändern, bleibt eben alles so, wie es immer war. Inklusive Diabetes. Punkt.

Meine eigenen Erfahrungen als Fazit

Man muss ausreichende Mengen essen, die mal selber als „Menge“ empfindet. Nur muss das eben so gestaltet sein, dass die Masse nicht mehr Energie beinhaltet, als auch verbraucht wird und die Kohlenhydrate sollten nicht unnötig in die Höhe getrieben werden.

Die bestmögliche Lösung

Die Resistenz der Zellen gegen das Insulin muss durchbrochen werden und aus meiner Erfahrung heraus, geht das nur über das Abnehmen.

Die Fehler

Getränke, die nicht wirklich zuckerfrei sind, oder solche, die einen Haufen Kalorien in sich bergen. Bier und Alkohol überhaupt, gezuckerter Tee oder Kaffee, vielleicht gar mit Milch, Softdrinks und Limonade ohnehin.

Obst als alle Probleme lösenden Allheilmittel. Das ist schlicht auch alles drin, was den Blutzucker nach oben treibt und auch die Kalorien summieren sich ziemlich rasant.

Ich will jetzt nicht alles aufzählen, was man eh in jeder Illustrierten beim Arzt lesen kann. Schon gar nicht will ich empfehlen, auf all das zu verzichten, nein!

Packt ruhig alles in den Speiseplan rein! Nur, wenn es die Flasche Bier am Abend sein soll, dann muss es eben eine Scheibe Brot weniger sein, eigentlich recht simpel.

In einer perfekten Welt …

… gäbe es sie, die zuckerfreie Schokolade und das kalorienfreie Eis, aber auf der Erde muss man in der Regel immer etwas mehr leisten, als man am Ende zurückbekommt. Nimmt man allerdings erfolgreich ab, kann man diesen Umstand auch mal für sich ausnutzen ;-)

Zum guten Schluss

Ich will nicht belehren oder missionieren, das liegt mir fern. Der Artikel hier ist eher eine Zusammenfassung meiner Kommunikation mit verschiedensten Menschen, bei denen ich jemals in irgendeiner Form über diese Dinge gesprochen oder geschrieben habe.

Wenn ich vor jemandem stehe, der locker 60 Kilo Übergewicht hat, mir aber weismachen will, dass das, was bei mir funktioniert hat, totaler Quatsch ist, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln oder eben einen Blogartikel dazu schreiben, weil mich das beschäftigt, gelegentlich sogar ärgert. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf. Zuweilen darf es vielleicht auch einfach nicht an einem selbst liegen.

Aber auch hier sei noch ausdrücklich erwähnt: Ich selbst bin keinen Deut besser als der Rest, ich habe eben nur bemerkt, dass es an mir selber liegt ;-)

 

Eine Reha – Teil 2: Die Ankunft

Reha Koffer symbolischDie Ankunft

Eine ziemlich wirre Fahrt mit dem Taxi beginnt. Es geht mal links, mal rechts, dann wieder rauf und runter. Müsste ich jetzt selber fahren, wäre ich ohne Navi verloren, mit aber wahrscheinlich auch.

Eventuell liegt das aber nur an mir, ich sehe in letzter Zeit nicht besonders gut. Wenn ich wieder Zuhause bin, muss ich mich um den grauen Star kümmern, da führt kein Weg dran vorbei. In gewohnter Umgebung ist die miese Sicht noch gut zu kaschieren, in fremden Gefilden gehen aber zu viele Details unter, die zur Orientierung wichtig sind.

Natürlich kenne ich mich hier überhaupt nicht aus, aber nachdem der Bahnhof bei der Ankunft schon viel versprochen und wenig gehalten hat, sind meine Erwartungen auch nicht besonders hoch. Gefühlt geht es zu einem Ort außerhalb jeder Zivilisation, was der Mobilfunkempfang im Moment recht deutlich bestätigt.

Der Fahrer ist wirklich freundlich, er erklärt viel, ich bin aber kaum bei der Sache, es geht mir einfach zu viel im Kopf herum. Am Rande erfasse ich, dass die andere Dame vom Bahnhof, die jetzt mit im Auto sitzt, zu einer anderen Klinik muss und ich zuerst abgeliefert werde. Da scheint es etwas Durcheinander zu geben, ich frage mich, wie viele von den Rehahäusern hier wohl existieren. Ich horche allerdings auf, als ich mitbekomme, dass die Frau aus Oberhausen kommt. Dort habe ich jahrelang gearbeitet und 44 Jahre direkt nebenan in und um Duisburg gelebt, ziehe dann 300 km weit in den Odenwald, um hier in der Reha, wiederum 200 km von Daheim, quasi eine fast-Nachbarin zu treffen. Schon kurios. Irgendwie verbindet so etwas, kann man schlecht erklären. Susanne heißt die Gute, man stellt sich eben kurz und formlos vor. Wahrscheinlich würde ein interessantes Gespräch aufkommen, wenn sie nicht genau so durch den Wind wäre, wie ich.

Es ist vollbracht, wir rollen auf einen Parkplatz und stehen vor dem Gebäude. Optisch eher ein Mietbunker aus den 70ern, der Klinikcharakter schlägt aber durch. Wenn ich da an meine erste Reha zurückdenke, verspüre ich schon eine gewisse Ernüchterung. Gut, ich will ja hier auch nicht für immer einziehen, außerdem weiß ich ja nun noch gar nichts über das Innere, also Klappe halten. Wir steigen aus, der Taxifahrer hilft mir noch bis zur Tür mit dem Gepäck und fährt wieder ab. Ich schaue auf die Uhr, wir haben es kurz nach 11, wahrscheinlich liege ich gut in der Zeit, aber spielt das eigentlich im Augenblick eine Rolle?

Ich bin da!

Aus dem Augenwinkel registriere ich schräg hinter mir das Raucherhäuschen und obwohl ich ja nun schon seit Jahren elektrisch dampfend unterwegs bin weiß ich, dass dort ein großer Teil meiner Reha stattfinden wird. Für mich ist eben Liquid der neue Tabak, was allerdings an den Aufenthaltsmöglichkeiten nicht viel ändert. Wenn es so ist, wie meine Erfahrungen belegen, erfolgt dort in der Qualmecke die Therapie von der Therapie. Das muss aber alles warten, jetzt brauche ich erst mal eine Zuflucht.

Wir haben einen regnerischen 28. Mai, alles ist grau. Zusätzlich ist es nicht besonders warm. Kein sehr einladendes Wetter, um vor der Tür zu stehen. Irgendwie passt dies perfekt zu meiner aktuellen Stimmung.

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Beim Arzt: Im Zimmer der Geheimnisse

beim-arzt-pen-pflasterJetzt bist Du dran!

Ich sitze beim Arzt, warte darauf, dass mein Name genannt wird und eben irgendwann an die Reihe komme. Endlich kommt der ersehnte Augenblick, der Startschuss zur Heilung!

Die nette bis netteste Sprechstundenhilfe (das heißt jetzt anders, oder?), parkt mich im Sprechzimmer auf einem Stuhl mit den begleitenden Worten: „Frau Doktor kommt gleich!“ Nun, das ist auch meine Erwartung, wenn gleich der Fliesenleger reinkommt und eine Spritze in der Hand hält, hau ich nämlich ab.

Nutze die Gelegenheit…

Hier hocke ich nun voller Erwartung und in Demut, Kurzweil will nicht aufkommen. Bei akuten Schmerzen oder sonstigen Problemen, kommt ja schnell der Beweis, dass Zeit ein dehnbarer Begriff ist. Heute steht aber nichts Dramatisches an, es geht nur um eine Kontrolle und die Besprechung der letzten Blutwerte.

Allerdings ja, da ist schon noch was…

Ich weiß aber nicht, ob ich da so früh drüber reden will. Kann man ja nicht so einfach, am Ende stellt sich noch heraus, dass was behandelt werden muss. Schlimmstenfalls noch unter Schmerzen. Vielleicht brauche ich gar Medikamente? Wissen die hier eigentlich, dass ich jeden Monat Kohle in der Apotheke lasse, von der andere ein Auto finanzieren?

Ne, das ist ein Risiko, da warte ich erst mal ab, was vorher so läuft. Überhaupt wäre es aktuell besser, nur die Punkte bei mir zu erwähnen, die in Ordnung sind, das geht vermutlich schneller.

Ich sehe mich um. Es gibt einige Sachen, die bestimmt auch im Hobbykeller Beeindruckendes leisten könnten. Da, dieses Ding mit der Öse oder das Schlauchteil da vorne. Könnte man vielleicht benutzen, um etwas abzupumpen oder aufzublasen. Ob’s dazu geeignet ist? Keine Ahnung. Soll ich mir das mal ansehen? Zu riskant, es könnte ja jemand reinkommen und denken, ich mach hier ’ne Eigentransplantation, was macht denn das für einen Eindruck? Ich benehme mich lieber. Ja, das wird das Beste sein.

Der Blick analysiert weiter das Zimmer, ich erspähe meine Patientenakte auf dem Bildschirm! Die Gelegenheit muss ich nutzen. Jetzt komme ich hinter all die Informationen, die SIE tatsächlich über mich sammelt. Nicht das, was gefiltert dem Patienten mitgeteilt wird, jetzt kann ich sehen, wie es wirklich um mich steht. Tapferkeit ist angesagt. Wer sind schon CIA und BND? Jetzt kommt Michael 2.0, aber Hallo! Bisschen den Stuhl drehen, etwas besser positionieren, so wird es gehen.

Aber Stopp! Was ist, wenn da mein baldiges Ende geschrieben steht, welches sie mir gerade heute verkünden will? Immerhin geht es hier um die Daten von dem, was da durch meine Adern fließt! Wer weiß, wie viele Tragödien in so einem harmlos erscheinenden Moment schon begonnen haben? Ich fühle mich jetzt plötzlich auch gar nicht gut und war da nicht letztens dieses komische Zucken auf der Wange? Was ist auch mit dem Pickel vom Sommer, ist der gut verheilt? Irgendwie bemerke ich gerade eine leichte Reizung im Hals, kann nur der Corona-Virus sein. Sehen wir der Realität ins Auge: ich bin Erledigt!

Nix, das muss ich wissen und gucke just in dem Moment auf den Schirm, als der Bildschirmschoner anspringt. Die spinnen doch! Bildschirmschoner im Jahr 2020 und bei meinen Daten. Wie soll ich denn jetzt was sehen?

Nun, da liegen Maus und Tastatur… Ein kleiner Ruck, ein kleiner Druck und alles wäre in Millisekunden wieder sichtbar. Langsam und unauffällig, noch unentschlossen, nähert sich meine Hand der Maus.

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Insulin spritzen – Die Länge der Nadel

Wie tief darf’s denn sein?

Ich bin ja nun nicht der Schlankeste und wurde wohl deshalb darauf angesprochen, wie lang denn meine Nadeln zum Spritzen des Insulins sind.

Klare Antwort: 6 Millimeter.

Die benötigte Nadellänge hängt übrigens nicht mit der Körperfülle zusammen. Es soll ja die Haut durchdrungen werden, nichts tiefer liegendes. Vor einigen Jahren hat mir allerdings sogar ein Arzt 8 mm Nadeln verschrieben, eben wegen des Übergewichtes. Ich habe sie lange benutzt und kann sagen, dass es im Vergleich zu meiner heutigen 6 mm Variante, keinerlei Unterschied bei der Wirkung des Insulins gegeben hat. Selbst jetzt nicht, wo mittlerweile 28 kg  41 kg von mit runter sind. Der Einstich, ist bei längeren Nadeln allerdings schon etwas unangenehmer.

Wie immer halte ich es für möglich, dass in bestimmten Fällen anderen Menschen auch anders reagieren, meine Erfahrungen sind aber gegenteilig. Natürlich habe ich den Umstieg auf 6 mm nicht alleine entschieden, da hängt meine nun schon länger aktuelle Ärztin mit drin. Wieder als Tipp: Fragt beim Arzt nach, gerade wenn Ihr der Meinung seid, Anweisungen oder Verordnungen sind nicht richtig!

 

 

Eine Reha – Teil 1: Das Ticket zur Genesung, bitte!

Symbolfoto MediplanSzenen aus einer stationären Rehabilitation

Oder: Wo Mensch krank hinfährt und irgendwie wiederkehrt.

Ein kleines Vorwort

Ich starte jetzt die Erzählung einer Reihe von Erlebnissen, die ich während meiner Rehabilitationen machen durfte. Inhaltlich kann wohl alles vertreten sein, von medizinisch Ernsthaftem bis zu wirklich Lustigem.

Es wird ein mehrteiliger Artikel werden, eher eine kleine Erzählungsreihe. Zum Einen hat nicht jeder Interesse daran, sich vielleicht stundenlang im Text zu suhlen, zum Anderen will die Story auch erst mal entstehen, deshalb schreibe ich häppchenweise.

Es dürfte auch genügend Blogleser geben, die sich genau gar nicht für das Thema interessieren, verblüffend: i’am not amused! ;-) Nun, da muss zwischenzeitlich auch an anderen Themen gearbeitet werden. Egal, ich schreibe jetzt und immer wieder an dieser Reihe weiter, wer Lust hat, liest immer wieder mal mit! OK? Dann machen wir das jetzt so.

Nein, nein! Keine Angst!

Ich habe jetzt nicht die Absicht, hier einen furztrockenen Bericht zur medizinischen Reha abzufassen. Auch nicht dazu, welche Anwendungen von welcher Pille begleitet, zu gelegentlichen Blähungen führen. Außer vielleicht, an einem bestimmten Punkt der Geschichte ist das wichtig, dann eventuell doch.

Aktuell bin ich auch nicht sicher, ob ich verraten werde, warum und vor allem wo ich zur Heilbehandlung gewesen bin. Vielleicht ist es gar nicht möglich, dies zu umgehen, dann wird sich das zu gegebener Zeit zeigen, in Planung ist es jedenfalls gerade nicht. Versucht vielleicht einfach, es selber anhand der Story herauszufinden.

Erfahrungsmäßig liegen zwei Behandlungsaufenthalte an verschieden Standorten in einem Abstand von 16 Jahren hinter mir. In erster Linie wird es um den letzten im Sommer 2019 gehen, bestimmte Vergleiche werden aber höchstwahrscheinlich auch Erlebnisse der ersten Reha einschließen. Da sagt bestimmt jetzt jemand: „Bah, ich war schon 5x weg, was schreibt der Anfänger da?“ Das könnte sein, klar! Darum sage ich: „DANN SCHREIB DOCH SELBER WAS!“ Ist das jetzt geklärt? Gut, dann geht es jetzt los ;-)

Ehe man überhaupt fahren darf.

Lasst uns den ärztlichen Kram mit Diagnosen und Anträgen überspringen, das wäre genug Stoff für eine eigene Artikelreihe. Sagen wir mal, der Bescheid der Rentenversicherung ist gerade angekommen und man weiß, wohin es gehen wird. Noch nicht wann, aber der Ort ist wenigstens bekannt. Alles Weitere folgt wohl in einem Schreiben der Klinik. Fünf Wochen hat man mir zunächst bewilligt, der Rest bleibt abzuwarten. Da bin ich vorsichtig mit den Prognosen, bei der ersten Reha 2003 sollten es vier Wochen sein, sechs waren es am Ende.

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Im Wartezimmer: Der Wasserspender!

Symbolfoto WasserSchon wieder was aus der Gesundheitsecke?

Ja, was soll ich denn machen? Ich habe aktuell viel Arztkram, also reichlich Termine und somit logischerweise auch mehr Kontakt zum Geschehen in Arztpraxen, als mir lieb ist. Zum Glück für den Blog, kommt da auch immer wieder was Bemerkenswertes bei rum, mit dem ich Euer Leben bereichern muss. Konntet Ihr jemals ohne den Desasterkreis auskommen? War schwer, oder? Ein Leben ohne Desasterkreis ist eben möglich aber sinnlos. Jaja, ich bin schon still :mrgreen:

Gedulden

Jetzt also ein kleines Erlebnis, eher eine Beobachtung, aus dem allseits beliebten Wartezimmer beim Doktor, vieles passt aber bestimmt an etlichen anderen Orten ebenso.

Man kann schon beinahe eine Gruppierung der im Wartezimmer sitzenden Mensch vornehmen. Es gibt die Smartphoner, die Leser und die Gesprächigen. Eine 50/25/15 % Verteilung heute, gefühlt jedenfalls. Die restlichen 10 % ergeben sich durch Leute, die mit geschlossenen Augen dösen, alle paar Sekunden einen Anlass finden zur Theke zu gehen oder schlicht ins Leere starren.

Ich schaue auf die Uhr, Viertel nach 9. Eigentlich sollte ich jetzt dran sein, direkt vor mir ist aber gerade eine Frau aufgerufen worden, wird also wohl noch etwas länger dauern. Ich schaue mich abschätzend um. 10 oder 11 Leute sitzen noch, die schon vor mir hier waren. Vielleicht auch mehr, ich kann nicht alle Plätze einsehen. In der Praxis arbeiten mehrere Ärzte bzw. Ärztinnen, schwer einzuschätzen, wer nun zu wem möchte. Soll ich einfach mal fragen, wie lange es noch dauern kann? Ach was, schneller geht es dadurch auch nicht.

Die Zapfsäule

Hm, da steht ein Wasserspender…  So ein Spacy-Teil mit Knöpfen zum Drücken, für mit und ohne Kohlensäure und so. Ein kleiner Schluck käme mir jetzt durchaus gelegen, vielleicht muss ich später eine Urinprobe liefern, meist bin ich dann ohnehin trocken wie die Sahara.

Wie das Ding wohl funktioniert? Man will sich ja nicht unbedingt vor den Mitpatienten blamieren, oder? Ist diese Befürchtung der Grund dafür, dass sich auch von den anderen bisher niemand bedient hat? Hm, das kann man ja mal antesten. Ich stehe auf und gehe zu dem Gerät. Als klar wird, was ich denn ungeheures plane, folgen mir Blicke. Immer mehr werden aufmerksam! Ich schau‘ einmal im Kreis, direkt in ihre Gesichter. Panik, sie wurden erwischt! Ich habe zurückgeschaut, DAS hat niemand erwartet!

Ich ziehe einen der Becher, wirklich nur einen. Die Peinlichkeit, gleich den halben Vorrat aus dem Stapel zu ziehen, habe ich mir erspart. Diesmal. Am Bedienfeld sind 3 Tasten. Einmal Wasser pur, daneben der Knopf für „mit Blubber“ und einer, den ich nicht zuordnen kann. Selbstzerstörung? Soll ich…? Ne, lass mal.

Also Behälter drunter halten, Knöpfchen für „mit Bläschen“ drücken, Becher auf einen ungefährlichen Pegel füllen, geschafft! Eigentlich wäre jetzt Applaus angebracht, vor meinem geistigen Auge verneige ich mich vor dem Publikum, Standing Ovations!

Real nehme ich meine Beute und setze mich wieder hin. Ich trinke zwei- drei Schlückchen unter heimlicher Beobachtung. Befürchtet etwa jemand der Anwesenden meine Vergiftung?

Kurz darauf stelle ich innerlich grinsend fest, dass meine Einschätzung richtig war. Nach der Anstandswarteminute, erhebt sich hier und dort jemand, um ebenfalls die Quelle zu nutzen. Nacheinander, möglichst beiläufig und unauffällig wagen sie den Versuch. Einer musste eben den Anfang machen.

Gleich ist es 9:45 Uhr, irgendwann bin auch ich wohl dran…

 

 

 

Grauer Star: The day after – Nach der OP

Die Linse ist drin!

Augenabdeckung

Die Abdeckung zum Schutz des Auges nach der OP. Das sie transparent ist, habe ich erst am nächsten Tag bemerkt. Zuvor war alles mit Verbandmaterial gefüllt. Die Befestigung erfolgt schnell und einfach mit Pflasterstreifen.

Die Diagnose ist längst gestellt, der Operationsstress vorbei, ich bin endlich wieder Zuhause.

Natürlich ist da eine ziemliche Erschöpfung zu spüren, nicht nur von der Ruhigstellung während des Eingriffes. Die Nachtruhe war eher dürftig, ich habe vor dem Termin nur oberflächlich und eher zu wenig geschlafen.

Für den heutigen Rest vom Donnerstag, dem OP-Tag, steht nur ausruhen auf dem Plan.

Lediglich der Kontrollanruf aus dem Augenzentrum ist gegen Abend noch Teil des Pflichtprogramms. Bis zum morgigen Kontrolltermin, habe ich so weit mit dem frisch behandelten Auge keine Interaktionspflicht, einfach möglichst die Augen geschlossen halten und nichts Anstrengendes unternehmen.

Ich trinke endlich in Ruhe eine heimische Tasse Kaffee, dann eine Kleinigkeit essen und ab auf das Sofa. Fernsehen oder lesen sind zwar nicht verboten, mit nur einem Auge und einer merklichen Erschöpfung, kommt aber bei mir im Moment kein Verlangen nach solcher Zerstreuung auf.

Ich versuche ein bisschen zu schlafen, irgendwie klappt’s dummerweise nicht so recht. Es tritt eher eine Art Dämmerzustand ein. Immer wieder verspüre ich den Drang, die Augen zu öffnen.

Das Spielchen zieht sich bestimmt eine Stunde lang hin, bis ich im verbundenen Auge ein leichtes Fremdkörpergefühl verspüre, vergleichbar mit einer Wimper, die sich verirrt hat. Kein Schmerz, nur eine sehr penetranter und nerviger Reiz.

Das Auge ist mit der Schutzabdeckung versehen, da bleibt wohl nur aushalten. Der Drang sich die Augen zu reiben, ist jedoch gigantisch, man bleibt aber eisern. Unter dem Verband fängt es auch noch an zu jucken, eben all das, was man zumindest meint zu empfinden, wenn keine Handlungsmöglichkeit besteht.

Irgendeine Form von Ablenkung muss her, sonst dreh ich durch :-)

Also doch mal den TV anschalten und testen, inwieweit da mit einem (vor der 2. OP ebenfalls eingeschränkten) Auge etwas Filmvergnügen aufkommen kann.

Es geht mehr schlecht als recht, immerhin eine Form der Beschäftigung. Leider wird nach einiger Zeit das Piksen im verbundenen Auge deutlicher, jetzt ist es schon eine eher schmerzende Angelegenheit. Was sagte die Dame in der Augenklinik noch gleich? „Am besten beide Augen geschlossen lassen, dann sind auch die Beschwerden beim Operierten erträglicher!

Was soll ich sagen? Sie hat recht. Sind beide Augen zu, sticht nach ein paar Sekunden nichts mehr.

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Grauer Star: Voruntersuchungen, Entscheidungen und Operationen

auge-nach-op-links

Kurz nach der OP. Das Schild oben ist übrigens wirklich Zufall, ich war natürlich beim Augenarzt für Menschen ;-)

Wie im ersten Beitrag zum grauen Star angedroht, nun die Schilderung dessen, was hinter mir liegt, jedenfalls ein Teil davon  :-)

Vielleicht gibt es Differenzen zu anderen Augenärzten oder Vorgehensweisen, ich kann nur von dem schreiben, was ich selber erlebt habe.

Die Vorbereitungen

Die Diagnose ist vorhanden, jetzt gibt es einen weiteren Untersuchungstermin, um alle Details zu erörtern. Schon im Vorfeld wurde mir angekündigt, daß ich gut 3-4 Stunden Zeit mitbringen muss, es wird eben vieles entschieden und erläutert. Vor allem geht es um die Art der Linsen, mit denen man höchstwahrscheinlich den Rest seines Lebens die Welt erkennen will und um die zur Auswahl benötgten Daten. Im Einzelnen übergehe ich jetzt meine Beweggründe für diese oder jene Entscheidung, dazu vielleicht mal irgendwann mehr. Natürlich steht auch die Patientenberatung ganz oben auf dem Programm, es geht ja nun nicht um einen Frisörbesuch. Also nichts gegen das Frisieren, Haare wachsen allerdings in der Regel meist nach, Augen eher nicht. Gut, auch die Haare bei mir nicht mehr ganz so toll, damit kann ich mich aber besser abfinden ;-)

Beide Augen werden an mehreren Geräten präzise ausgemessen und durch einen Arzt erneut untersucht. Hier erklärt sich auch der realtiv hohe Zeitaufwand, im Prinzip habe ich an diesem Vormittag nicht eine große, sondern vier oder fünf Einzeluntersuchungen. Es werden die OP-Termine festgelegt, ich lasse nicht beide Augen gleichzeitig behandeln, mir ist eine Pause dazwischen einfach lieber und auch die gängige Praxis entspricht wohl meiner Entscheidung. An jeder Stelle wird durchaus ausführlich beraten, ebenso gibt es etliche Erklärungen zur eigentlichen Operation und vor allem auch der Nachsorge und den Risiken.

Zum Abschluss wird mir mitgeteilt, daß ich zusätzlich noch einen Termin beim Anästhesisten benötige, da dieser wohl seperat die Narkose bzw. Sedierung erledigt und dementsprechend eine eigene Anamnese und Beratung durchführt. Den Punkt finde ich ein wenig nervig, da man mir dies erst am Ende der Untersuchung mitgeteilt hat und ich nun noch einen seperaten Besuch dort organisieren und planen muss. Da ich ja eigentlich das Auto eben wegen der Augen vermeide, wieder eine dumme Situation. Wobei ich mich an keiner Stelle wirklich beklagen möchte. Alle Untersuchungen und auch Beratungen verlaufen kompetent und vertrauensfördernd, ich habe an keinem Punkt das Gefühl, ein Risiko einzugehen. Selbst die diversen Termine werden zeitnah und weitgehend an meine Wünsche angepasst vergeben. Das einzige, was kurz immer wieder durchschimmert: Man ist eben nur eine kleine Nummer in einer riesigen Genesungsmaschine, was aber eher am System, nicht an den direkt Beteiligten liegt. Wie auch immer: Ich will wieder sehen können, nicht adoptiert werden.

Eins noch! Ich kann, will und werde hier natürlich keine medizinischen Tipps oder Statements abgeben, das kann nur der Arzt! Wo auch immer es um die Operationstechnik, Medikation, Risiken oder Nebenwirkungen geht, sprecht mit dem oder der Behandelnden. Wer zum eigentlichen Vorgehen während der Linsenimplantation Informationen sucht, sollte mit dem Menschen sprechen, der dies auch erledigt! Durch teils paranoide oder selbstbewertete Meinungen statt Kenntnissen in medizinischen Angelegenheiten, ist schon viel Angst, Unsinn und Unsicherheit im Internet verbreitet worden.

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Grauer Star: So fängt es an…

Sicht in Ordnung

Normale Sicht bei sonnigem Tageslicht. Ein Klick auf die einzelne Abbildung, öffnet übrigens jeweils einen neuen Tab oder ein neues Fenster, so kann man einen A-B Vergleich bekommen.

Eingeschränkte Sicht bei sonnigem Tageslicht.

Eingeschränkte Sicht bei sonnigem Tageslicht.

Vor einigen Monaten hatte ich das unliebsame Vergnügen, langsam aber sicher nichts mehr zu sehen. Der Besuch beim Augenarzt ist dann nicht zu vermeiden, hier nun einige Worte dazu.

Ich nehme den Artikeln wohl nichts weg, wenn ich an dieser Stelle schon erwähne, daß ich mittlerweile in beide Augen neue Linsen eingesetzt bekommen habe und das Problem für mich soweit beseitigt ist. Allerdings ist mir aufgefallen, dass wirklich viele Leute sehr interessiert an dem Thema und vor allem meinen Erfahrungen sind, vornehmlich in meiner Alterklasse um und über 50 :-D

Wenn irgendwo das Gespräch auf den grauen Star/Katarakt und meine Augen-OP’s kommt, werde ich regelrecht interviewt. Was liegt also näher, als die Geschichte mit ein paar begleitenden Sätzen und Illustrationen hier in meinen Blog zu stellen? Ich berichte natürlich aus meinem persönlichen Empfinden, erfahrungsgemäß kann sich das Beschwerdebild bei anderen Leidensgenossen anders dargestellt haben. Jeder hat halt buchstäblich seine Sichtweise.

Nahe Sicht, OK

Normale Sicht auf kurze Entfernung.

Sicht mit grauem Star auf kurze Entfernung.

Sicht mit grauem Star auf kurze Entfernung.

Da wirklich Dumme ist, daß man diese Augenprobleme zu Anfang gar nicht bemerkt, es schmerzt nichts. Bei mir kommt noch hinzu, viel in relativ dunkler Umgebung gearbeitet zu haben, man schiebt zunächst immer alles auf die miese Beleuchtung. Irgendwann stellt sich heraus, daß helle Bereiche nicht mehr klar abgegerenzt sind, alles wirkt irgendwie unpräzise und bekommt so eine Art helle Aura.

Der erste Gedanke ist: „Oh, wird Zeit für eine neue Brille!“ Zeitgleich ist mir nämlich aufgefallen, daß ich plötzlich ohne Sehhilfen besser schauen kann, als mit denen, die seit Jahren einwandfrei gewirkt haben.

Eigentlich bin ich kurzsichtig, nahe dran sollte doch wenigstens problemlos funktionieren. Dummerweise fällt zusätzlich langsam auf, daß auch die Nahsicht auf kürzeste Distanz schlechter erscheint. Der Prozess schleicht so vor sich hin, irgendwann wollen Bildschirminhalte größer eingestellt werden, beim Bücher lesen werden die Arme immer länger. Klar, sagt man sich: „du wirst halt nicht jünger, oder?“ Leider steigt auch die Empfindlichkeit bei Gegenlicht. Jede Lampe, bei der das Leuchtmittel etwas durchscheint, wird aus dem Sichtfeld verbannt. Eine einfache Sichtverschlechterung ist es vielleicht doch nicht?!

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