Gleich doppelt vergessen?
Wie ich gestern ja schon erwähnt habe, gibt es zahlreiche Stellen in der alten Heimat, die einfach irgendeine persönliche Bedeutung haben.
Obendrein bin ich in Voerde aufgewachsen bzw. habe dort den wohl prägenden Teil meiner Kindheit und Jugend verbracht. Diese Phase des Lebens hinterlässt im Kopf wohl doch sehr prägende Erinnerungen.
Mitte 1991 hat es uns, also mich und meine Frau, dann nach Duisburg-Walsum verschlagen, wo wir bis zum Umzug nach Fürth im Jahr 2013 eben auch geblieben sind.
Bei unserem kleinen Trip vor einigen Tagen haben wir aber in Voerde familiär Quartier bezogen und waren viel zu Fuß unterwegs. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mich eigentlich schon seit rund 30 Jahren gar nicht mehr bewusst in Voerde umgesehen habe.
Die Dampflok
Zu meiner Schulzeit jedenfalls stand vor dem Schulzentrum Voerde-Süd eine Dampflok. So eine richtig echte, große Dampflok als Denkmal.
Dieses stillstehende Gefährt hat zu dieser Zeit schon eine gewisse Bedeutung gehabt. Hat man sich verabredet, dann „an der Lok“, Wegbeschreibungen mit „Links hinter der Lok“, all sowas eben. Obendrein mach so eine große 42er-Dampflok mit Tender schon etwas her, jedenfalls dann, wenn man auf solche Schätze der Technik steht.
Da allerdings der Lok schon Anfang der 90er ein ziemlicher Verfall anzusehen war, kam sie damals weg, wurde einfach abgebaut. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich an dem Tag mit einem Kumpel in einem Biergarten gesessen und darauf gewartet, dass sie zum Abschied auf dem Schwertransporter noch einmal an mir vorbeifährt.
Wie gesagt, das ist schon 1989/90 passiert!
Wann aber wird mir das so richtig bewusst?
Genau! Im August 2022 bei einem Besuch in Voerde!
Ziemlich bescheuert, gell?
Ne, ganz so arg ist es nicht, ich habe schon immer wieder mal geschaut, was wohl aus ihr geworden ist und was soll ich sagen? Wenn ich nicht völlig falsch informiert bin, dann steht sie gut gepflegt im LVR Industriemuseum, Oberhausen, allerdings ohne Tender.
Wie man auf dem Foto oben sehen kann, ist der ehemalige Standort der Dampflok aber nicht ganz vergessen, ein einzelnes Rad dient noch als Erinnerung. Tja, das hat dann bei mir dazu geführt, mich wirklich mal ganz bewusst an diese Zeit zu erinnern.
Apropos diese Zeit …
Natürlich schaut man anschließend mal im Internet, ob da noch jemand so einen historischen Gedanken in sich trägt, Voerde ist ja nun auch keine Metropole.
Worüber stolpert man da? Über die Webseite „Heimatverein Voerde„!
Nebenbei habe ich dort beim Heimatverein noch andere Bilder gesehen, deren Handlungsort ich im Original kenne.
Da sind Erinnerungen an die Glocken der Schranke Bahnhofstraße samt Wartezeit und an die Zeit, als Voerde sich von der Gemeinde zur Stadt wandelte. Ebenfalls an die Postleitzahl 4223, den Bau des „neuen“ Rathauses und noch so viele andere Dinge.
Schön, dass solche Erinnerungen gepflegt werden. Schade, dass ich so weit weg bin