Das Weihnachtsfest
Ich möchte nun einfach ein paar Worte zum jetzt schon fast vergangenen Weihnachtsfest in Text verpacken. Eigentlich aber nicht nur zum aktuellen Jahr, eher generell, auch wenn die besondere Situation 2020 eigentlich keine allgemeinen Worte zulässt.
Angeregt zu diesem Blogbeitrag hat mich mal wieder die eine oder andere Berichterstattung in den Medien. Ich habe vormittags eigentlich immer das Radio im Hintergrund laufen, ursprünglich als Informationsberieselung, bei der man nicht allzu konzentriert sein muss, aktuell aber vor allem auch um zu erfahren, was einem Corona und der Umgang damit nun wieder bescheren. Das führt dann und wann schon an die Grenze des Erträglichen.
Kommt dann aber jetzt auch noch Weihnachten hinzu, kann nur oft noch der Druck auf die Aus-Taste helfen, alternativ dazu ein Wechsel zu reiner Musik. Für Musik nach Wahl gibt es allerdings meiner Meinung nach bessere Quellen als einen Radiosender.
Wir alle sind jedenfalls anscheinend ausnahmslos durch Weihnachten völlig überfordert am Boden, durch das oder den Virus nahe am sofortigen Dahinscheiden oder auch, feinstaubbedingt, bereits dem sicheren (Co²) Ende geweiht.
Keine Spur mehr von realem Alltag oder wenigstens dem, was sich auf der Straße als völlig gegenteilig von dem unterscheidet, was da zu hören ist. Im TV sieht es nicht besser aus, aber das läuft bei mir so gut wie gar nicht mehr. Egal wie, ich wundere mich nicht mehr darüber, dass viele Menschen absolut kein Vertrauen mehr in das haben, was aus den bekannten Kanälen zu erfahren ist. Am Rande sei noch bemerkt, dass ich so gut wie niemanden kenne, der so finanziell unabhängig ist, wie es offenbar in den Köpfen einiger “Fachleute“ als normal vorausgesetzt wird.
Es wird jetzt direkt wieder Leute geben, dir mir jede Neutralität absprechen, weil ich nicht sofort alles ohne zu hinterfragen glaube, auf der anderen Seite aber genauso, weil ich nicht automatisch alles anzweifele, was irgendjemand sagt.
Nun, ich habe einen Kopf, der eigentlich recht gut funktioniert und in der Lage ist zu entscheiden, was richtig und falsch ist. Unabhängig davon hat jeder Mensch die Möglichkeit, sich in die Themen seiner Wahl selber einzuarbeiten und Erkenntnisse durch Wissen zu erlangen, was anscheinend aber bei einigen aus der Mode gekommen ist. Wie auch immer, mir geht es jetzt eigentlich nur um Weihnachten und das, was anscheinend als normal empfunden wird, mir aber persönlich eher selten so begegnet, wie es gerne vermittelt wird.
Gute Wünsche
An erster Stelle hoffe ich natürlich, dass Ihr alle das Fest friedlich und bei bester Gesundheit verbracht habt. Wenn ich so etwas sage oder schreibe, meine ich das übrigens ehrlich und aufrichtig, nicht einfach als in die Welt gebrüllte Worte nach dem Motto: „Das muss man so machen!“
Wer mich kennt, der weiß, dass ich einen Dreck darauf gebe, was “man so macht“ oder was die Leute denken. Ich spreche damit, für mich persönlich und innerlich, ohnehin immer nur die Menschen an, die mir etwas bedeuten oder die sich in irgendeiner Form auch für mich interessieren, der Rest kann mich mal, ganz einfach. „Die Blogleser kennst Du doch auch nicht alle!„, wird sich jetzt mancher denken. Stimmt, aber wer hier landet, ist ja schon dabei, sich für irgendetwas zu interessieren, was mich betrifft. Klar, manch einer geht und kommt nie wieder, weil er das alles hier nicht mag oder versteht, aber an diesen Leuten prallen die Wünsche automatisch ab, weil sie sie ohnehin ablehnen würden oder schlicht nicht lesen.
(Vor-) Weihnachtsstress
Kenne ich nicht! Wirklich! Warum? Weil meine Lieben (und ich) hier clever genug sind, an kommende Gegebenheiten zu denken. Weihnachten kommt nicht plötzlich, Geschenke kaufen kann man das ganze Jahr über, wenn man das denn wirklich will. Ich weiß doch, was die Menschen, denen ich etwas geben möchte, gerne mögen! Wenn nicht, ist es doch fast schon Unsinn, überhaupt etwas zu schenken. Wenn ich nur etwas hergebe, um mich zu profilieren, andere zu beeindrucken oder einfach eine Pflicht zu erfüllen – ja, meine Fresse, das ist doch kein Weihnachten, das ist Quatsch! Ich bin deshalb auch ein absoluter Feind vom Wichteln. Das ist doch einfach nur eine Beschäftigungsübung für Menschen, die sich irgendwie verpflichtet fühlen, aber andere mit in die Sache hineinziehen wollen. Wenn ohnehin nichts dahintersteckt, dann mache ich irgendwo im Internet einen Klick auf ‚Bestellen‘, warte bis der Kram da ist und gebe ihn weiter. Das ist aber sicherlich kein Stress oder kommt von innen, das ist das, was ohnehin so gut wie jeder unzählige Male im Jahr macht, das ist eine Form von Politik.
Und wer zu Weihnachten putzen muss wie blöde, der hat doch an den anderen Wochen des Jahres schlicht geschlampt oder will sich an zwei Tagen im Jahr als etwas präsentieren, was er nicht ist. Selbst die Weihnachtseinkäufe sind genau genommen kein Stress, man kann das alles ruhig im Vorfeld erledigen. Nebenbei haben die Hamsterkäufe in diesem Jahr gezeigt, dass ganz viele Mitmenschen zu dämlich für eine sinnvolle Vorratshaltung sind, da kann das auch zu Weihnachten nicht klappen. Wenn ich mich gelegentlich zu bestimmten Einkaufstouren äußere, ist das kein Stress, das ist einfach nur nervig, weil ich JEDE Form von Pflichteinkauf als lästig empfinde! Bäh! Tja, unterm Strich könnte sich mancher auch viel selbst gemachten Stress ersparen, wenn er einfach das Handy 10 Minuten zur Seite legt und einfach seinen Kram macht. Was man in dieser Zeit erledigt, weil es notwendig ist, muss nicht anschließend bei Facebook als Stress beklagt werden. Dann am besten noch mit einem ach so tiefsinnigen Sprüchebild oder Gif, was der geneigte Leser erst seit > 10 Jahren alle 20 Minuten sieht, weil es ja SOOO lustig ist
Panik vor dem Weihnachtsbesuch? Bitte? Also mein Leben läuft im Rest des Jahres nicht so unkontrolliert, dass ich an einem oder zwei Tagen im Jahr die großen Kammerspiele inszenieren muss! Wenn es Tante Berta oder Onkel Heini bei mir nicht gefällt, dann sollen sie einfach weit entfernt bleiben. GANZ WEIT WEG! Allen anderen, wirklich wichtigen, Menschen ist es nämlich ziemlich egal, ob da vielleicht doch noch ein Fussel auf dem Boden liegt oder ein vergessenes Regalbrett, noch ein Staubkrümelchen beherbergt.
Eines ist aber klar: Wenn ich im Vorfeld schon weiß, das da die große Lebenskontrollgruppe kommt und nicht einfach nur liebe Menschen, dann sollen die auf jeden Fall überall feiern, nur nicht bei mir. Es soll ja auch Leute geben, die unangemeldet vor der Tür stehen! Haha, netter Versuch, viel Spaß beim Ansehen meiner Haustür von außen. Nebenbei, die Hand voll ausgewählter Menschen, die das dürften, die wissen ziemlich genau wie ich ticke und darum sind es auch die, denen die Tür immer geöffnet wird. Für die muss ich mich aber nicht mit Staubsauger, Wischwasser und Präsenten, die ich mir eigentlich nicht leisten kann, auf eine Bühne begeben!
Ne, im Ernst, das ist alles kein Stress, das ist selbst auferlegter Unsinn. Wenn mir bestimmte Geselligkeiten oder die beteiligten Personen nicht passen, dann gehe ich nicht dort hin und lade sie schon gar nicht zu mir ein!
Das Fest
Ruhig und friedlich muss es sein. Dem Tag und der Laune folgend, nicht der Stoppuhr und einem Stundenplan. Mit der Bescherung um 18 Uhr wird es zu knapp? Na, dann macht man die eben um 19 Uhr! Wer kleinere Kinder hat, wird sich ohnehin nicht allzu viel Zeit damit lassen können Das Essen entscheidet auch von alleine, wann es fertig ist – Voreiligkeit führt dann eben zu halb garen Mahlzeiten. Da den Klischees nach aber ohnehin wenigstens an Heiligabend alle Deutschen Bockwurst mit Kartoffelsalat essen, dürfte die Zubereitungszeit im überschaubaren Rahmen liegen
Weil wir gerade beim Klischee sind … Wenn man einfach immer genau das Gegenteil von dem macht oder erleidet, was TV und Radio als typisches Weihnachten abhandeln (einimpfen) wollen, dann hat man schon fast alles richtig gemacht und kann ein ruhiges Weihnachten erleben!
Wirklich liebe und erwünschte Menschen kommen oder man geht zu ihnen hin? Dann feiert Weihnachten MIT ihnen und nicht FÜR Sie! Es ist schon vorher bekannt, dass man Weihnachten lieber in Ruhe verbringen möchte? Dann lehnt die Einladungen ab!
Bei uns bedeutet das Weihnachtsfest gutes Essen, eine wirklich entspannte Bescherung, gemütliche Filmstunden und das Ignorieren jeder Uhr, wo immer es geht! Jedenfalls dann, wenn die Jobs der einzelnen Familienmitglieder dies zulassen, was nun leider oft nicht in der eigenen Hand liegt, aber auch zum Alltag gehört.
Und ganz wichtig!
Auf die Situation durch Corona gehe ich in diesem Text bewusst nicht ein. Denen, die echtes Leid anhand der Umstände erfahren, kann kein Wort wirklich Trost bringen, es ist so schlecht, wie es leider eben ist. Wer sich immer schon mit seinen wirklich lieben Menschen zum Fest umgeben hat, der hat nun zu Recht wirklich einen Grund, von Leid und Stress zu sprechen, was sicherlich deutlich zu schwach ausgedrückt ist. Ich wünsche uns allen, dass es das erste und letzte Weihnachten in dieser Form ist!
Tja, und denen, die sich gerne alles zu eigen machen, was sie meinen verinnerlichen zu müssen, weil der Rest der Welt es erwartet – denen sind diese Zeilen ohnehin nicht gewidmet! Ganz besonders denen nicht, die ausgerechnet in diesem Jahr – ausgerechnet in diesem Jahr – den alten kranken Onkel Ignatz besuchen wollen, aber nun nicht dürfen. Diesen Ignatz, bei dem es seit 10 Jahren herzlich egal ist, ob er noch lebt oder ob sein Wohl aufgrund kaputtreduzierter Pflegestellen- und Kräfte, am unteren Ende der Menschenwürde steht. Warum ist man noch gleich mit dem verwandt?
Dasselbe gilt für Leute, die voller Energie in die Kirchen stürmen, um dort gesehen zu werden, während sie beim Anschein des Gebetes darüber nachdenken, wie der elende Arbeitslose oder die so komisch aussehende Tussi, die bestimmt auf den Strich geht – wie die alle zusammen endlich aus der früher so edlen Nachbarschaft verschwinden.
Vielleicht schmecken meine Worte nun einigen Lesern nicht, aber das ist das, was ich jetzt mal gerne sagen möchte.
Allen anderen wünsche ich, dass es ein friedliches und halbwegs fröhliches Weihnachtsfest ist, welches nun langsam ausklingt!
Ich möchte mich zusätzlich auch ausdrücklich bei all den Menschen bedanken, die dazu beitragen, dass ein schönes Weihnachtsfest möglich ist. Das gilt online wie offline.
Ansonsten macht es wie ich, wenn die Welt und vor allem einige Menschen einfach zu anstrengend werden: Musik (selber machen) an – Welt aus.
Ganz vorne muss aber Euer Wohlbefinden stehen, nicht das anderer Leute
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