Ein Artikel aus Frust oder: Einer dieser Tage…

Herr Lauch: Not amused!Diese Tage…

Kennt Ihr das? Man steht morgens auf und hat schon einen Furz quersitzen. Nicht begründet, nicht durch bestimmte Ereignisse ausgelöst – einfach so. Vielleicht ist man auch durch irgendetwas getriggert worden, was gar nicht wirklich im Bewusstsein angekommen ist, was aber eigentlich auch egal ist. Klassisch trifft dies oft noch den Samstag, an dem man vielleicht hätte ausschlafen können, was aber irgendein Umstand erfolgreich verhindert hat.

Das Zwitschern der Vögel nervt, die dämlichen Kissen liegen knubbelig und außerdem geht einem das ganze Aufstehen ohnehin auf den Sack.

Die Kaffeemaschine ist viel zu lahm, was eine diabolische Zeitverschwendung. Die Menschen können angeblich zum Mond fliegen, aber Kaffee immer und in Echtzeit, das schafft keiner. Tolle Entwickler, wirklich…

Jetzt könnte man wenigstens kaffeeschlürfend seine Mails checken, leider sieht das Notebook dies aber anders. „Update-Fortschritt 33%!“ Ja, werte Experten von Winzigweich, DAS ist genau das, was ich jetzt sehen will und weil Ihr ja sowieso immer besser wisst, was ich an meinem Rechner brauche, pfuscht doch auch gleich noch tiefer in meinem System herum. Vielleicht noch eine Einhornanimation, damit das Durchsuchen von Ordnern wenigstens ordentlich verzögert wird? Toll, ich platze gleich vor lauter Freude!

Dann die elektrische Post an sich. „Friss die Pille blau und zart, wird Dir gleich ein Bauteil hart!“, ist noch das Harmloseste an Schwachsinn, der reinkommt. Wer richtig Freude bekommen will, muss mal einen Blog starten, Impressumspflicht und so. Meine Filter funktionieren gut, aber gegen Schwachsinn ist kein Kraut gewachsen und nicht alles ist wirklich Spam, wenn Ihr versteht, was ich meine. Nein, meine werte Prinzessin der Elfen, ich habe immer noch absolut kein Interesse an einem bezahlten Artikel ohne Kennzeichnung mit ‚do follow‘ zu Deinen hammergeilen Katzenpfoten gewürzten Hühnerschwanzkristallen, auch nicht, wenn die schon 3 x im Mondlicht aufgeladen wurden. Klar, das würde mir vielleicht einmaligen Content bringen, fragt sich nur, von wem.

Kaffee leer, Post gecheckt, ab zur Körperpflege. Idee gut, Umsetzung erst möglich, wenn dann das Bad frei ist, soviel dazu. Wenn es dann endlich so weit ist, verschwören sich die Temperaturen des Wassers, der Inhalt der Duschgelflasche und die Zuverlässigkeit der Rasierklingen, es wird echt nichts ausgelassen.

Zum Glück ist es ein Tag ohne Verpflichtungen. Nur eben mit der Frau einkaufen, dann ist nichts weiter geplant. Wobei meine Erfahrungen mit dem Einkaufen an sich schon wie eine Drohung wirken, nicht zuletzt wegen so Dingen wie Spinat, Viren und auch vermehrtem Kaffeekonsum. Wenn man dann noch etwas falsch versteht, ist gleich ganz Land unter.

Die Autofahrt an sich, bringt alles an Darbietung, was nur möglich ist. Blinken ist Luxus, auf schmalen Straßen hat ein kleiner VW Polo keine wirklichen Rechte und zaghafte Gelegenheitsfahrer, wollen ihre 280 PS lieber polieren als nutzen. Alleine schon der Versuch Einiger, in eine Parklücke zu kommen, ist eigentlich einen eigenständigen Blogbeitrag wert.

In den Läden ist, von paranoiden Zusammenzuckern bis hin zu unverletzbaren Superhelden, alles zu finden. Natürlich mit Kleingeld passend oder Karten, die durch versiffte Magnetstreifen, für Beschäftigung sorgen.

Der Rückweg ist wie der Hinweg, im Radio wird wieder Esoterikverblödungsbuchwerbung als Interview getarnt und der Songtitel mit Kraft und Schwung für den Morgen, kommt von einem quotengeregelten Jammerbarden, der auch in seinem 9. Zwangsverordnungshit behauptet, dass er das Leben nicht verdient hat. Kann sein, lieber Betroffener nach Noten, ich Deine Musik zumindest aber auch nicht!

Es folgen in die Finger schneidende Taschenhenkel, blöde angeordnete Tragegriffe bei scheißeschweren Getränkekisten und sperrige, weil mit unvernünftig viel Luft verpackt, Fleischboxen, die blitzschnell jeden Beutel füllen.

Nur wieder rein ins Haus und Tür zu. Ich will das heute nicht, dass mit den Menschen und all dem Geheuchel. Wenn diese Tage eines beweisen, extrem betont durch die Seuchenrealität, dann, dass wir heute von Hexenverbrennungen und Satanismus nicht einen Millimeter weiter entfernt sind, wie anno 1540. Damals gab es aber wenigstens keine Smartphones! Warum ausgerechnet Smartphones? Weil mittlerweile fast jeder meiner Kontakte die einzigartige und nie da gewesene Idee hat, lustige, schier unvergleichliche, Corona Witze per WhatsApp zu schicken und nein, man kann nicht alles blocken! Wenn ich nicht in irgendeiner Form auf diese Messenger angewiesen wäre, würde ich den Rotz gar nicht nutzen. Es geht auch ohne, man muss sich nicht zum Sklaven der Technik machen? Das ist sicher richtig, gilt übrigens auch für Autos, Streamingdienste und Verhütungsmittel, blöd, ne? Jaja, ich weiß, wenn man etwas selber nutzt, sieht es mit der Notwendigkeit schon ganz anders aus ;-)

Jetzt müssen die Einkäufe verstaut werden. Alles hinein in dumm und unklug gestaltete Kühlfächer, Regale und Schränke. Wenn doch nur jemand mal nachdenken würde und die Dinge des Alltags nicht von Experten, sondern von denkenden lösen lassen würde. Wie wäre es mit Einheitsgrößen von Dosen, Garantiemaßen an Säcken und einheitlichen Schachteln und Formen? Natürlich sind ovale Boxen sicher superstylisch, nur leider auch SCHEISSE ZU STAPELN! Mensch, Ihr habt da Kartons designet, die Kram bevorraten, mit dem ich mir den Rotz aus der Nase hole, nichts weiter. Das Zeug ist eigentlich schon Müll, wenn man es kauft, also macht in Vernunft und nicht in spacy!

Es folgt das Mittagessen. Wer jetzt allerdings denkt, dass ich auch zu dem Thema meinem Unmut Luft mache, der irrt. Bin ich denn bekloppt? Erstens kann meine Frau kochen und selbst wenn nicht, wäre ich der Oberidiot des Internets, wenn ich das auch noch im Blog schreiben würde. Zum Einen aus Respekt meiner Frau gegenüber aber natürlich auch zum puren Selbstschutz. Außerdem bekocht sie mich seit über 28 Jahren, kann also nicht viel verkehrt sein.

Der Nachmittag vergeht mit einem verhinderten Nickerchen und den üblichen Wirren eines Wochenendes und der viel gerühmte Frühling, hat auch so seine Schattenseiten. Motto der Stunde: Warten auf das Abendessen!

Da gibt es eigentlich wenigstens keine unliebsamen Überraschungen. Durch meine Obacht bei der Kalorienzufuhr halte ich mich abends immer etwas zurück. Klar, so ein wenig Zornesröte steigt einem schon ins Gesicht, wenn die Schinkenspeckscheiben an allem pappen bleiben außer dem Brot und es sich auch im Jahr 2020 noch nicht ergeben hat, Verpackungen so öffnen zu können, dass sie sich nicht selber zerlegen. Freunde, das war früher besser! Außerdem war da alles aus Holz und mehr Lametta, gab es auch! Denkt da bitte drüber nach!

Ab auf das Sofa, alles andere ist jetzt sowieso doof. Mal wieder in die Socialsites, E-Mails und den Blog schauen, das muss ja alles gepflegt sein, oder? Nebenbei den TV anwerfen, ich schau erst mal ein bisschen Mythbusters, Youtube lässt grüßen. Allerdings steht der Laden auch auf meiner virtuellen Abschussliste, man kann ja werben mit und ohne zu nerven, man kann einem aber auch mit Penetranz den letzten Nerv rauben. Natürlich habe ich auch immer wieder mal ein Auge auf all das, was ich ja ohnehin mit meinen „DU-HAST-ZU-ZAHLEN-GEBÜHREN“ im Lebenszwangsabo habe, aber, hey, DAS kann doch nicht Euer verschissener Ernst sein? Das ist kein Programm, das ist ein Problem! Denkt mal bitte darüber nach, liebe Senderverantwortlichen, warum bestimmte Eurer Angebote mit Klassikern wie Winnetou, Miss Marple und Edgar Wallace kritiklos angenommen werden und warum immer weniger Zuschauer bei Euch sind. Wisst Ihr nicht? Schaut einfach in Euer Programm! Vielleicht würde es ja schon helfen, bei Eigenproduktionen nicht zu versuchen, in eine 60 Minutenfolge Krimi, gleich alle Klischees unterzubringen. Selbstwertüberzogene Moderatoren*innen mit political correctnes nach sorgfältiger Auswahl, kann man übrigens auch nur gering dosiert ertragen. Ach, was laber ich, hört doch eh keiner hin.

Das Schlaueste jetzt? Ein Kaffee, dann ein Tee, noch ein paar Züge an der E-Zigarette und ab ins Bett. Morgen gehts bestimmt wieder :mrgreen:

 

 

 

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